Bücher und Autoren heute in der sonntaz – und ist der digitale Maoismus zu Ende?

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch.

Da die Redaktion heute morgen aber ausnahmsweise nicht besetzt ist, werfen wir vorerst einen Blick in die sonntaz: „Kir Royal und Massenmord“ lautet die Überschrift über Rudolf Walthers Rezension von David R. L. Litchfields Die Thyssen-Dynastie. Die Wahrheit hinter dem Mythos (Assoverlag).

Thomas von Steinaecker (Autor von Titeln in der Frankfurter Verlagsanstalt) stellt Pinocchio vor, und zwar in der Version des französischen Comicautors Winshluss, erschienen im Avant-Verlag. Der habe die Geschichte auf ihren zynisch-misanthropischen Aspekt reduziert, meint von Steinaecker. „Was das Buch jedoch zu einem ästhetischen Erlebnis sondersgleichen macht, ist die ungeheure Brillanz, mit der sein Autor die Zeichen- und Erzählstile miteinander kombiniert und zum Schluss in einem bitterbösen Finale zusammenführt.“

„Der nervöse Sog vor den Hippies“ – Frank Schäfer hat Philip K. Dicks Unterwegs in einem kleinen Land (Liebeskind) gelesen, ein realistischer Roman des berühmten Science-Fiction-Autors. Der Rezensent meint: „Vielleicht muss man doch ein wenig bedauern, dass Dicks Zeitromane damals nicht erscheinen konnten. Denn man darf sich fragen, was er hier noch alles hätte leisten können, wenn ein Teil seiner produktiven Fantasie nicht in der Ausstattung von Zukunftswelten aufgegangen wäre.“

„Der Tod, das Geld und das Böse“ – Christoph Schröder nennt Ernst-Wilhelm Händlers Welt aus Glas (Frankfurter Verlagsanstalt) einen „transzendentalen Actionthriller, in dem erstaunlich oft von der Seele die Rede ist“.

30 Jahre „Die Grünen“ – Idee für einen Büchertisch? Peter Unfried hat Ludwig Volmers Die Grünen (C. Bertelsmann) gelesen. „Eine ,subjektive Chronik’ soll sein Buch laut Vorwort sein. Aber der Chronikteil ist chronisch langweilig und hemmt die Erzählung.“

Drei Jahre lang hat Dona Schwartz ihre Familie fotgrafiert, in ihrer Küche in Minneapolis. Entstanden ist das Buch In the Kitchen, das 2009 im Kehrerverlag erschienen ist und im April in den USA herauskommen soll, die sonntaz zeigt einige Bilder daraus.

Jetzt gibts einen Nachtrag: Tillman Spreckselsen begeistert uns heute in der FAZ für den von seinen Töchtern bei Thienemann herausgegebenen Band von Otfried Preußler Ich bin ein Geschichtenerzähler.

Und ganz großartig ein Interview mit dem Internet-Pionier Jaron Lanier über sein Buch You Are Not A Gadget: A Manifesto bei A.Knopf/Ramdom House USA). Seine Thesen über den digitalen Mob werden aufrütteln. Denn er sagt: „Der digitale Maoismus ist zu Ende“

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