Independents Kurt Wolff-Preis für Klaus Wagenbach / Förderpreis an Voland & Quist

Klaus Wagenbach

Klaus Wagenbach erhält den diesjährigen Kurt-Wolff-Preis. Der von der Kurt Wolff Stiftung vergebene Preis ist mit 26.000 Euro dotiert. Der Förderpreis in Höhe von 5.000 Euro geht an den Verlag Voland & Quist.

Die Stiftung zeichnet damit zum ersten Mal einen Verleger für sein Lebenswerk aus. Wagenbach erhält den Preis für seine jahrzehntelange mutige, Mut machende und beispielhafte Arbeit als unabhängiger Verleger und erfüllt so auf das Außergewöhnlichste die Kriterien des Kurt-Wolff-Preises. Der gelernte Buchhändler und promovierte Geisteswissenschaftler gründete 1964 den Wagenbach Verlag, den er bis 2002 leitete. Seine Verlagsarbeit ist auch ein Spiegelbild literarischer und politischer Entwicklungen in Deutschland. Inhaltlich und gestalterisch vorbildhaft sind Buchreihen wie SALTO, Quartbuch, Quarthefte, Wagenbachs andere Taschenbücher, die Edition Giorgio Vasari, die Herausgabe der Zeitschrift „Freibeuter“ und des Verlagsalmanachs „Zwiebel“. Autoren wie Lothar Baier, Alan Bennett, Rudi Dutschke, Erich Fried, Natalia Ginzburg, A.L. Kennedy, Luigi Malerba, Alberto Moravia, Boris Vian und viele andere sind untrennbar mit dem Namen Wagenbach verbunden. Klaus Wagenbachs intensive Beschäftigung mit Franz Kafka hat wesentliche neue Erkenntnisse und Veröffentlichungen hervorgebracht. Anspruchsvolle, neue Literatur aus Italien, Frankreich, Lateinamerika Deutschland und englischsprachigen Ländern wurde ein Herzstück des Verlagsprogramms. Klaus Wagenbach ist das Vorbild eines unabhängigen Verlegers, der unermüdlich für literarische Qualität und den Erhalt der kulturellen Vielfalt kämpft.

Der im Oktober 2004 von Sebastian Wolter und Leif Greinus gegründete Verlag Voland & Quist überzeugt durch sein Konzept einer Verbindung von geschriebener und gesprochener Literatur. Nahezu allen individuell gestalteten Büchern liegt eine CD oder DVD bei: Die junge Literatur, die der Verlag hauptsächlich publiziert, wird in zahlreichen Lesungen als „Live-Literatur“ vorgestellt.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Literatur junger osteuropäischer Autoren wie Edo Popović oder Kriszta Bódis. Und mit dem erfolgreichen Band „Schmidt liest Proust“ von Jochen Schmidt gelang es dem Verlag, jüngere Leser für Marcel Proust zu begeistern.

Die Kurt-Wolff-Preise werden am 19. März während der Leipziger Buchmesse im Berliner Zimmer vergeben.

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