Eva Baronsky und Andreas Hertel: Herr Mozart wacht auf

Martina Ricken-Bollinger gratuliert Eva Baronsky
und Andreas Hertel nach der gelungenen Matinee

Zu einer literarisch-musikalischen Matinee hatte die Inhaberin der Buchhandlung Bollinger, Martina Ricken-Bollinger, am heutigen Vormittag in ihr Geschäft in Oberursel eingeladen.

Eva Baronsky stellte ihren Debütroman Herr Mozart wacht auf, erschienen im Aufbau Verlag Berlin, vor und wurde von Andreas Hertel kongenial am kleinen Bechstein-Flügel der Buchhandlung begleitet.

Kalte Umschläge auf die glühende Stirn, auch diese Anweisung des Arztes nützt nichts mehr. Wolfgang Amadé Mozart stirbt am 5. Dezember 1791 um ein Uhr nachts.

Und wacht an einem Dezembertag des Jahres 2006 wieder auf. In Wien natürlich. Aber wie? Und warum? Er sieht sich einer völlig veränderten Welt gegenüber, nur schemenhaft und nicht wirklich erkennbar taucht das geliebte Wien ab und an wieder auf, es gibt blitzschnelle Fuhrwerke ohne Pferde, blinkende Rohre, aus denen Wasser fließt, kleine Kästchen, aus denen Musik tönt. Musik – das hält ihn am Leben, „solange es nur Musik gab, war er bereit, in jeder Welt zurechtzukommen“.

Vergangenheit und Gegenwart begegnen einander, müssen miteinander auskommen. Bindeglied zwischen beiden sind musikalische Ideen, niedergeschrieben auf selbst vorliniertem Notenpapier, allabendlich improvisiert am Klavier in einem Wirtshaus, spät nachts noch in einem Blueskeller.

Ebenso wie Eva Baronsky kenntnisreich die Geschichte einer plötzlichen Transmission über zwei Jahrhunderte erzählt, die in der Gegenwart auch eine Mission zu enthalten scheint, die alte und gestelzt wirkende Sprache des 18. Jahrhunderts mit heutigem Jargon verbindet, begleitet Andreas Hertel, der sich als Jazzpianist einen Namen erworben hat, diese Geschichte auf dem Flügel. Mozart-Sonaten wechseln in Jazz-Standards und wieder zurück, einiges ist selbst komponiert und liegt in Noten vor, anderes wird frei improvisiert – ganz im Sinne des musikalischen Genies.

Der Flügel war am Freitag extra für diese Veranstaltung gestimmt worden. Die gute Stimmung nicht nur des Instruments, sondern auch zwischen den beiden Akteuren übertrug sich auf das Publikum – es war begeistert von dieser Matinee.

JF

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