Dr. Andreas Meyer zum BuchmarkFORUM Krisengipfel

„Von Krisen muss man profitieren“ ist das Motto des ersten BuchmarktFORUM-Krisengipfels am 29. September in München. Erfolgreich aus der Krise hervorgehen kann nur der, der weiß, wo die wirkungsvollsten Hebel sitzen. Das 21. BuchmarktFORUM bietet Instrumente, die die eigene Situation durchleuchten und zu hinterfragen helfen. Wir haben mit Dr. Andreas Meyer, der das BuchmarktFORUM gemeinsam mit Arnd Roszinsky-Terjung organisiert, gesprochen:

Mal ehrlich: Mit Krisenmeldungen werden wir doch täglich nur so überschüttet. Braucht es dann auch noch einen „Krisengipfel für Verlage“?

Andreas Meyer: Die Frage haben wir uns auch gestellt. Man kann Krisen bekanntlich auch herbeireden. Aber dies gilt nur für einen (kleinen) Teil der augenblicklichen Krisensituation, nämlich für die nach Ansicht vieler Experten bevorstehende Konsumkrise.

Wieso nur ein Teil der Krise? Reicht Konsumkrise nicht als ernsthaftes Problem?
Das Besondere an der jetzigen Krisensituation ist die Gleichzeitigkeit mehrerer Krisen. So viele Flächenbrände gab’s in der Branche wohl selten gleichzeitig. Und das erleben wir auch: viele machen im Moment die Augen ganz fest zu. Es geht nicht allein um den technologischen Umbruch, um das Fehlen von Online-Geschäftsmodellen. Die Probleme sind tiefgreifender: Immer mehr Menschen können lesen, immer weniger wollen die Produkte der Buchindustrie.

Dr. Andreas Meyer:
Die Versuchung, beim Wort
‚Krise’ die Augen fest zu-
zumachen, ist groß

Aber solche Probleme gab es auch früher schon. Zum Teil begleiten uns die genannten Themen doch schon seit Jahren.
Der Unterschied liegt in der Unübersichtlichkeit. Krisen sind strategische Wendepunkte: Man erkennt, dass man mit den bisherigen Methoden und mit aller Erfahrung nicht weiter kommt. „Content“ ist nach wie vor gefragt – nur nicht mehr auf den bisherigen Kanälen, in der bisherigen Aufbereitung und „Verpackung“, zu den bisherigen Preisen…

Und welches Gegenmittel bietet das BuchmarktFORUM?
Zum einen steht die Buchbranche mit der Strukturkrise nicht allein: Andere Medienbranchen wie die Musikbranche (Referent: Ulrich Järkel, Sony Music) und die Zeitschriften/Zeitungsverlage (Referent: Gregor Waller, Axel Springer) kämpfen schon viel länger mit ähnlichen Problemen. Also haben wir Experten aus diesen Branchen als Referenten eingeladen, damit sie über ihre Lösungsansätze berichten.
Zum anderen wird auf der Konferenz mithilfe der Szenario-Technik die Unübersichtlichkeit der Krisenphänomene ein Stück weit abgebaut. Mit dieser Technik lässt sich – immer auf der individuellen Ebene eines einzelnen Unternehmens – erarbeiten: Welche der verschiedenen Krisen trifft unseren Lebensnerv, welche Prioritäten,welche Chancen ergeben sich daraus? Die gute Nachricht heißt also: Strategie schlägt Krise! Vorausgesetzt, man ist damit früh genug dran.
Wenn Sie noch nicht gebucht haben: Hier finden Sie das Programm: www.buchmarktforum.de

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