Bücher und Autoren heute in den Feuilletons – und warum die Vorleser beim ZDF durchfielen

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch.

Frankfurter Rundschau

Autoren berichten über die Afrika-Reise des US-Präsidenten Barak Obama. Abdourahman A. Waberi schreibt über „große Gefühle, klare Worte“. Von Waberi ist der Roman In den Vereinigten Staaten von Amerika bei der Edition Nautlius erschienen.

Und Wole Soyinka freut sich darüber, dass Obama ein Treffen mit der korrupten Führung Nigerias vermeidet. 2008 erschien von Soyinka das Buch Brich auf in früher Dämmerung beim Ammann Verlag.

„Das Verleger Genie“ heißt die Überschrift zur Besprechung über das „Romanhafte Leben des Johann Friedrich Cotta„, Peter Käding veröffentlichte bei Klett Cotta dessen Biografie unter Die Hand über der ganzen Welt (auch das BuchMarkt-Heft hatte bereits drauf hingewiesen).

Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Die Nachlese der Vorleser“ nimmt Sandra Kegel. Sie findet, dass die neue Literatursendung im ZDF, die mit nur 880.000 Zuschauern auch beim Publikum durchfiel, kein großer Wurf war. Wie beim Mikado kommt man bei einer Mischung aus Streit-Spielen (wie beim Literarischen Quartett) und Emphase (wie bei Heidenreich) plus Gästen, Einspielern und einer Menge Titel innerhalb von 30 Minuten nur von Hölzchen auf Stöckchen.

„Die Rückkehr von Dig, Dag und Digedag“ ist ein Bericht über die Rückkehr der Comics von Hannes Hegen, ohne den es in der ehemaligen DDR keine Comics gegeben hätte, meint Andreas Platthaus. Lange galten seine Zeichnungen als vernichtet. Nun können im Haus der Geschichte endlich noch mehr Comics geguckt werden, denn der Mosaik-Schöpfer schenkte sein gesamtes Werk dorthin.

„Die große Liebe und kleine Tiere in Ketten gelegt“: Silvio Blatter hat mit Zwei Affen (Dumont) eine Satire auf die Kunstwelt geschrieben. Darin ringen ein Sicherheitsexperte und eine Kopistin so verzweifelt um zwei Äffchen wie um die Leidenschaft – was nach Ansicht von Sabine Doering leider nicht gelingt.

„Wenn der Kater erzählt“: Uwe Wirth hat in Die Geburt des Autors aus dem Geiste der Herausgeberfiktion eine Studie über die Versteckspiele von Autoren geschrieben (Fink Verlag.

Annotiert wird unter
> „Todeswaltzer in Beirut“ Youssef Bazzi, Yasir Arafat sah mich an und lächelte. Erinnerungen eines Kämpfers, Diaphanes Verlag
> „Was bleibt, ist ein Lied“: Helmut Krausser, Auf weißen Wüsten. Die besten Gedichte, Luchterhand Literaturverlag

Süddeutsche Zeitung

„Schnell, schnell“, zu schnell: Auch Peter Luley findet, dass die Vorleser im ZDF noch nicht ganz ihre Rollen gefunden haben. „Bemüht, aber verkrampft“, ist sein Urteil nach der ersten Sendung mit ihrem „volkspädagogischen Einspielfilm“. Einige „strukturelle Veränderungen“ würden „nicht schaden.

Fast eine Seite widmet Patrick Süßkind dem Zeichner und Karikaturisten Jean Jacques Sempé und beschreibt wie bei Sempé das Wohlgefügte aus dem Lot gerät und lobt den „leisen Witz und die tiefe Melancholie“ seiner Zeichnungen. Erwähnt wird: Un peu de Paris, Éditions Gallimard] (2001) und Sempés Paris bei Diogenes.

„Andere hätten es unerträglich gefunden“, Wolfgang Hilbig offenbar nicht. Er sei der „einzige wirkliche Arbeiterschriftsteller der DDR“, in dessen Prosa „die Erfahrung des Schönen von der Zerstörung nicht abzulösen“ sei, so Burkhard Müller über Hilbigs Erzählungen und Kurzprosa, die bei S.Fischer erschienen sind.

„Gerechtigkeit ist Terror“, deshalb beschäftigt sich die Zeitschrift Numen mit „Herkunft und Geschichte der Vorstellungen von der Hölle“. Sie erscheint einmal im Jahr bei Brill in Leiden und ihr aktueller Titel heißt The Uses of Hell.

„Die Fliehkraft der Jugend“: Joe Dunthornes Roman Ich, Oliver Tate ist ein Lob auf die Buntstifte.

Die Welt

„Harry Potter und der Fluch der Hormone“: Die WELT hat das „Fummeln in Hogwarts“ beobachtet, das morgen in die Kinos kommt.

In Der eiserne Sammler. Die Kollektion Hermann Göring beschreibt Hanns Christian Löhr beim Gebr. Mann Verlag. Darin wird das ganze Ausmaß Göringschen Diebstahls deutlich, der nach Schätzungen dieses Buches einen Wert von 300 Mio. Euro hatte.

Financial Times Deutschland

Investoren machen nun auch Universitäten platt. Zwei Jahre nach der Übernahme durch einen Investor wird die International University in Bruchsal geschlossen. Tod eines Geschäftsmodells.

Neue Zürcher Zeizung

Nichts für uns …

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