Frankfurter Buchmesse bleibt bis 2022 in der Mainmetropole

v.l.: Michael von Zitzewitz, Gottfried Honnefelder,
Petra Roth, Juergen Boos, Felix Semmelroth
im Magistratssaal im Römer

In einer gerade beendeten Pressekonferenz im Frankfurter Römer mit der Oberbürgermeisterin Petra Roth, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Messe Frankfurt GmbH, Michael von Zitzewitz, dem Direktor der Buchmesse, Juergen Boos, dem Vorsteher des Börsenvereins, Prof. Dr. Gottfried Honnefelder und Kulturstadtrat Prof. Dr. Felix Semmelroth wurde – wie vorhin gemeldet – bekannt gegeben, dass der Vertrag zwischen der Messe Frankfurt und der Frankfurter Buchmesse um weitere 13 Jahre verlängert worden ist [mehr…].

Die Verhandlungen dauerten 18 Monate und, so erklärten alle Beteiligten, haben ein nachhaltiges Ergebnis gebracht.

Petra Roth sprach von einem großen Tag für Frankfurt, denn Buchmesse und Friedenspreis haben eine große Bedeutung als Imagetransfer für die Stadt, den man sich nicht kaufen könne. Sie bezeichnete den Friedenspreis als größten Preis, der in der Stadt verliehen wird.

Der Name Frankfurter Buchmesse ist ein Bekenntnis zur Stadt, das Petra Roth, gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzende der Messe Frankfurt, sehr schätzt.

Die Abwanderungsgelüste der Buchmesse [mehr…] seien mit nachgearbeiteten Konzepten gestoppt worden. Für Petra Roth und Felix Semmelroth trat vor ein paar Jahren, als sie mit den Gedanken der Abwanderung der Messe konfrontiert wurden, eine zweistündige Schockstarre ein. Allerdings mündete diese in Arbeit, um die Messe zu halten.

Gottfried Honnefelder würdigte die Bedeutung der ersten Buchmesse 1949 im Nachkriegs-Frankfurt, einer Stadt in der wie in keiner anderen heute Geld und Geist in greifbarer Nähe liegen. Die Bedingungen für die Buchmesse sind nirgends besser. Die Stadt sorgt für ein ordentliches Domizil, das Messegelände, und engagiert sich vielfältig. Anders als an anderen Messestandorten der Welt engagieren sich in Frankfurt mittlerweile 70 Buchmenschen, beschäftigt bei der Frankfurter Buchmesse, für die internationale Exposition.

Der Vorsteher des Börsenvereins unterstrich die Nachhaltigkeit und Planungssicherheit aufgrund der langen Vertragsdauer. Im Hinblick auf die fortschreitende Digitalisierung glaubt er an eine wachsende Bedeutung persönlicher Begegnungen, wie es die Buchmesse unvergleichlich ermöglicht.

Juergen Boos hob die internationale Bedeutung des Komplexes Frankfurter Buchmesse, die sich seit 1949 stets weiter entwickelt hat, hervor. Von der damaligen „Rheuma-Messe“, die auch im Römer, dem Ort der heutigen Pressekonferenz, stattfand – damals hatte das Gebäude noch keine neuen Fenster, das Dach war kaputt – bis zur Buchmesse 2009 ist in den vergangenen 60 Jahren viel vorangebracht worden.

Die Frankfurter Messe steht heute weltweit als Synonym für die Buchmesse, erklärte Michael von Zitzewitz. Ein langfristiger Vertrag konnte erarbeitet werden, weil alle Partner miteinander umgehen können. Dieser Vertrag ist auch für Michael von Zitzewitz eine Besonderheit.

Geld, Geist und Internationalität sieht Felix Semmelroth in der Buchmesse verdichtet. Auf Besonderheiten der kommenden Messe hinweisend gab er bekannt, dass zwei Veranstaltungsführer erarbeitet werden: einer enthält alle Veranstaltungen auf dem Messegelände, der andere alle in der Stadt.

Außerdem wird die Stadt im Messezeitraum von Mittwoch bis Samstag den Frankfurter Kunstverein mit 800 Quadratmetern Fläche den Verlagen für Veranstaltungen kostenfrei zur Verfügung stellen und damit eine langjährige Forderung erfüllen.

Der Vertrag wurde so gestaltet, dass er Flexibilität für beide Seiten ermöglicht. „Und er hat eine Option auf die Ewigkeit“, fügt Juergen Boos hinzu.

In der anschließenden Fragerunde wurde das leidige Thema Hotellerie angesprochen. Messedirektor Boos machte deutlich, dass er mit der Preisgestaltung einiger Häuser nicht zufrieden ist; eine Bezahlung für fünf Tage bei einem Aufenthalt von nur drei Tagen ist beispielsweise nicht akzeptabel. Hinzuzufügen ist, dass die ins Unermessliche gestiegenen Hotelpreise im Jahr 2003 nicht unwesentlich dazu begeitragen hatten, dass die Buchmesse sich nach anderen und preiswerteren Standorten umschaute. Weitere Gespräche, um die Situation für die Aussteller diesbezüglich zu verbessern, sollen geführt werden.

In diesem Jahr soll auch nach den Vorbildern Leipzig und Köln die Stadt Frankfurt stärker in die Buchmesse eingebunden werden.

JF

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