Ermittlungsverfahren gegen Middelhoff?

Der Ex-Bertelsmann Thomas Middelhoff hat es mal wieder in die Schlagzeilen geschafft. Nicht mit seinen 2,3 Millionen Euro Bonus fürs Runterwirtschaften von Arcandor [mehr…], auch nicht mit seiner neuen Investmentgesellschaft mit Roland Berger – sondern mit merkwürdigen Immobiliengeschäften, mit denen sich jetzt sogar die Justiz beschäftigen soll.

Denn Justizministerin Brigitte Zypries höchstpersönlich hat am vergangenen Donnerstag in einem Brief ihre nordrhein-westfälische Ressortkollegin Roswitha Müller-Piepenkötter gebeten, die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen Thomas Middelhoff zu prüfen, meldet der SPIEGEL. Nach Informationen des SPIEGEL schreibe Zypries, sie sei „angesichts der laufenden Bemühungen um die Rettung der Arcandor AG sehr beunruhigt“ über Presseberichte, die sich mit den „Immobiliengeschäften der Arcandor AG unter … Middelhoff“ befassten.

Dabei gehe es um Beteiligungen Middelhoffs und seiner Ehefrau an Immobilienfonds, die Gebäude zu außergewöhnlich hohen Mieten an den zu Arcandor gehörenden Karstadt-Konzern verpachten.

Zudem weckt ein bislang unbekanntes Papier aus der Arcandor-Zentrale Zweifel an Middelhoffs Glaubwürdigkeit im Zusammenhang mit den Immobilien-Fonds. „Denn die überteuerten Mieten, die Karstadt an die Fondszeichner der von der Privatbank Sal. Oppenheim und dem Projektentwickler Josef Esch aufgelegten Fonds überweist, sollten durch eine Beteiligung des Warenhauskonzerns an zukünftigen Immobiliengeschäften der Josef Esch Fondsprojekt GmbH kompensiert werden“, schreibt der SPIEGEL. „Als Esch sich weigerte, das Unternehmen, das damals noch KarstadtQuelle hieß, mit ins Boot zu nehmen, lehnte es Middelhoff ab, gegen den Projektentwickler juristisch vorzugehen. Sein Argument: Zwei Justitiare seines Konzerns hätten ihm, mangels Erfolgsaussichten, von einer solchen Klage abgeraten.“

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