Suhrkamp-Umzug: Sozialplan verabschiedet – ver.di kritisiert fehlendes Verlagskonzept

Die Gewerkschaft ver.di teilt eben mit, dass sei gestern jetzt der durch die Einigungsstelle entschiedene Sozialplan für die Beschäftigten des Suhrkamp-Verlags vorliege.

Laut Volker Koehnen (ver.di Hessen) seien die ausgehandelten Konditionen für Beschäftigte, die mit umziehen und für solche, die nicht mit nach Berlin gehen werden, ein Erfolg des Suhrkamp-Betriebsrates: „Der Betriebsrat hat hart und oft auch kräftezehrend mit der Geschäftsführung verhandelt. Herausgekommen ist ein gutes Vertragswerk im Sinne der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

Nach mehreren Runden zwischen Betriebsrat und Verlagsleitung waren die Verhandlungen zunächst für gescheitert erklärt worden; diese wurden dann in der Einigungsstelle fortgesetzt und zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht. In mehreren Punkten hätten sich Positionen des Betriebsrates, etwa bei den Abfindungs- und Pendlerregelungen, durchgesetzt, so Koehnen zufrieden, „dies ändert zwar nichts an dem nach wie vor kritisch bewerteten Umzug des Verlags, aber wenigstens konnten Härten abgemildert werden.“

Koehnen kritisierte gemeinsam mit der Belegschaft und dem Betriebsrat, dass es immer noch keine Informationen der Verlagsleitung dazu gebe, wie sich der Suhrkamp-Verlag in Berlin inhaltlich und personell (neu?) aufstellen werde: „Seit Wochen gibt es Versuche seitens des Betriebsrates und ver.di, konkrete Antworten der Verlagsleitung auf für Mitarbeiter entscheidende Fragen zu erhalten. Was soll z.B. in Berlin anders gemacht werden als in Frankfurt? Sieht das ‚neue‘ Verlagsprogramm so aus wie das ‚alte‘? Nach wie vor bewegen sich da die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ungewissen.“ Koehnen forderte die Verlagsleitung erneut auf, dazu Stellung zu nehmen. Ebenso wenig sei die Frage geklärt, welche Immobilie in Berlin bezogen werden soll. „Es drängt sich schon der Verdacht auf, dass es gar kein Konzept gibt und die finanziellen Segnungen der Stadt Berlin begierig angenommen wurden, bevor es überhaupt inhaltlich-strategische Überlegungen zur Zukunft des Verlags gab – da wurde wohl der zweite vor dem ersten Schritt gemacht“, so Koehnen abschließend.

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