Freistaat Bayern gegen „Zeitungszeugen“-Projekt

Der Freistaat Bayern will dem Zeitschriften-(Nachdruckprojekt „Zeitungszeugen“ ein Ende bereiten, meldet kress.

Das Bundesland hält nach eigenen Angaben die Rechte am Nachdruck ehemaliger nationalsozialistischer Presseerzeugnisse wie „Der Angriff“ oder dem „Völkischen Beobachter“ und untersagt dem britischen Verlag Albertas Ltd. die Wieder-Veröffentlichung.

Das „aus Respekt vor den Opfern, außerdem um der weiteren Verbreitung nationalsozialistischen Gedankenguts vorzubeugen“, so das bayerische Finanzministerium gegenüber „Spiegel Online“. Die Erstausgabe von „Zeitungszeugen“, die derzeit mit einer Startauflage von 300.000 in den Regalen liegt, soll eingezogen werden.

Verleger Peter McGee aber wehrt sich: Es sei „völlig unklar, ob dem Freistaat die ausschließlichen urheberrechtlichen Nutzungsrechte“ an den Nazi-Zeitungen jemals zugestanden hätten. Zumal seit der Erstveröffentlichung der braunen Blätter 70 Jahre vergangen seien – und damit das Urheberrecht verjährt. Er wolle das gerichtlich klären lassen. Die Vermutung, die Nachdrucke könnten durch die rechtsextreme Szene missbraucht werden, sei „kurzsichtig“, so „Zeitungszeugen“-Chefredakteurin Sandra Paweronschitz.

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