Überraschende Entwicklung in der Verhandlung zur Einstweiligen Verfügung gegen Mafia-Buch von Petra Reski

Geld statt Ehre? In der heutigen, teilweise sehr emotional geführten Verhandlung vor dem

Landgericht Duisburg zur von Antonio Pelle beantragten Einstweiligen Verfügung gegen das im Droemer Verlag erschienene Buch der Journalistin Petra Reski Mafia – Von Paten, Pizzerien und falschen Priestern (s. Abb.) hat der Antragsteller vorgeschlagen, gegen eine Zahlung von 10.000 bis 15.000 Euro dürfe der Name des Antragstellers weiterhin genannt und das Buch unverändert im Umlauf bleiben.

Das kam für die Verteiduigung überraschend: Der Antrag auf eine Einstweilige Verfügung war nämlich darauf gerichtet, dass der Name Pelles nicht weiter genannt werden dürfe. Der von Droemer beauftragte Anwalt hatte deshalb auch vorgeschlagen, den Namen Pelles und das Landhaus Milser in zukünftigen Auflagen des Buches zu verändern.

Droemer-Verlagsleiterin Margit Ketterle zu dem „ungewöhnlichen“ Vorschlag: „Wir fragen uns ernsthaft, worum es dem Antragsteller eigentlich geht. Das überraschende Vergleichsangebot der Gegenseite verstehen wir jedenfalls so, dass die angebliche Schädigung des Ansehens letztlich doch nicht so schwerwiegend zu sein scheint, als dass man sie nicht mit einer Geldzahlung begleichen könnte. Vermutlich geht es doch wohl eher darum, hier schnelles Geld zu machen, und weniger darum, Persönlichkeitsrechte zu wahren. Die Gegenseite führt damit ihren eigenen Antrag auf eine Einstweilige Verfügung ad absurdum.“

Petra Reski beschäftigt sich in ihrem von der deutschen Presse hochgelobten Buch auch mit den Geschäften der Mafia in Deutschland.

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