Santiago de la Mora über die Integration von Google Book Search nun auch für Händler-Seiten

Gestern hat die Nachricht, dass KNV als Erster mit Google Preview kooperiert, die Branche überrascht [mehr…]. Gegenüber buchmarkt.de erläutert Santiago de la Mora, Google Europa-Chef, dass die Funktion Google Book Search auch in die Websites von Online-Händlern integrierbar sein wird.

buchmarkt.de:Die Ergebnisse von Google Book Search sind seit etwa einem Jahr Teil der allgemeinen Suchmaschine bei Google. Nun kündigen Sie an, dass die Online-Händler Google

Santiago de la Mora

Book Search integrieren können. Welche Ziele verfolgen Sie?]
De la Mora: Wir haben jetzt über eine Million Titel weltweit online, das zeigt den Erfolg des Programms. Wir sind damit aber noch nicht am Ende unserer Ziele. Wir könnten die Zahl der Sprachen bei uns erhöhen. Wir würden gern noch mehr Verleger und mehr Titel bei uns listen. Genauso wichtig ist es für uns, die Aufmerksamkeit für die gefundenen Bücher weiter zu erhöhen. Inzwischen haben Partner-Verleger in den USA die Möglichkeit, eine Google Book Search in ihre Website zu integrieren. Seit kurzem können Nutzern auch auf Verlagshomepages in den Büchern suchen. Damit soll der Anreiz, Bücher auch zu kaufen, weiter erhöht werden. Wir haben inzwischen zehn Verlage, die damit arbeiten, unter anderem Elsevier und Gabler. Unser Ziel heißt: browsing leads to buying, also suchen führt zum Kauf. Mit dem gleichen Ziel bieten wir diese Funktion nun auch dem Online-Handel an.

Wie aktuell ist die Liste der Bücher?
Es werden alle Bücher, soweit sie die Verlage uns zur Verfügung gestellt haben, einsehbar sein. Wir erwarten, dass die Verleger, die bisher eher Backlist-Titel zur Verfügung gestellt haben, nun einen Grund haben, auch Bücher aus der Frontlist durchsuchbar zu machen.

Welche Vorteile wird das für Google haben?
Was gut für Verleger und für die Nutzer ist, ist gut für Google. Wenn Nutzer über Google das Buch eines Verlages finden, dann ist das eine win-win-win-Situation. Nun kann der Nutzer entscheiden, wo er sein Buch kaufen will, beim Verlag oder bei seinem Buchhändler um die Ecke. Jetzt kann man schon den Buchhändler auf der Google-Seite auswählen, nun ist auch der andere Weg möglich, bei einem Buchhändler seiner Wahl in das Buch hineinzublicken.

Nun hat die Buchbranche in Deutschland das eigene Digitalisierungsprojekt Libreka! aufgesetzt, treten Sie nun die Konkurrenz an?
Ich glaube das richtige Wort ist nicht Konkurrenz, es gibt auch verschiedene Suchmaschinen. Wir machen das nun eine lange Zeit, wir haben viele auch Deutsche Verleger bei uns, wir haben unsere eigenen Strategien und Ziele, wir freuen uns über andere Initiativen, die etwas ähnliches machen.

Werden Sie mit Libreka! zusammenarbeiten?
Bisher arbeiten wir mit Verlegern zusammen, deren Partner bisher Online- und Offline-Händler sind. Warum sollten wir daran etwas ändern?

Die Fragen stellte Matthias Koeffler

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