Die Preisträger des Deutschen Jugendliteraturpreises 2008

Eben wurden im Rahmen der Frankfurter Buchmesse die Gewinner des Deutschen Jugendliteraturpreises 2008 bekannt gegeben. Die Preise sind mit jeweils 8.000 Euro dotiert.

Die Gewinner der Kritikerjury sind:

In der Sparte Bilderbuch:

Jacob und Wilhelm Grimm (Text) / Susanne Janssen (Illustration):
Hänsel und Gretel
Hinstorff Verlag

Susanne Janssens Illustrationen werden von der Kritik zuweilen als zu düster für Kinder beurteilt. Dazu erklärte die Illustratorin: „Ich glaube, Erwachsene haben mehr Angst vor meinen Bildern als Kinder.“

In der Sparte Kinderbuch:

Paula Fox:
Ein Bild von Ivan
Aus dem Englischen von Brigitte Jakobeit
Boje Verlag

Den Preis nahm die Übersetzerin Brigitte Jakobeit entgegen. Den Text schrieb Paula Fox vor rund 40 Jahren, vor vier Jahren erschien er im Original.

In der Sparte Jugendbuch

Meg Rosoff
was wäre wenn
Aus dem Englischen von Brigitte Jakobeit
Carlsen

Ein schönes Geburtstagsgeschenk für Meg Rosoff, die leider nicht anwesend sein konnte. Brigitte Jakobeit konnte als Übersetzerin an diesem Abend einen zweiten Preis entgegennehmen. Sie habe lange an der Übersetzung der rhythmischen Sprache der Autorin gesessen, die Arbeit sei eine Herausforderung gewesen.

In der Sparte Sachbuch

Andres Veiel:
Der Kick – Ein Lehrstück über Gewalt
DVA

Andres Veiel sieht die Auszeichnung als Ermutigung für seine weitere Arbeit. Seinem Buch ging ein Theaterstück und ein Film voran.

Der Gewinner der Jugendjury ist:

Marie-Aude Murail :
Simpel
Aus dem Französischen von Tobias Scheffel
Fischer Schatzinsel

Die Jugendjury zeichnete das Buch aus, weil es gesellschaftskritisch sei und zum Nachdenken zum Umgang mit Menschen mit Behinderungen anrege. Marie-Aude Murail dankte der Jugendjury für die Professionalität ihrer Arbeit.

Der mit 10.000 Euro dotierte Sonderpreis für das Lebenswerk einer Übersetzerin bzw. eines Übersetzers geht in diesem Jahr an Gabriele Haefs, die aus dem Norwegischen, Schwedischen, Dänischen, Englischen und Gälischen übersetzt. Dem breiten Publikum ist sie durch ihre Übertragung von Joostein Gaarders „Sofies Welt“ bekannt, den sie für den deutschen Markt entdeckte. Aber auch Autoren wie Ingvar Ambjörnsen, Bjarne Reuter oder Lauren Child hat sie deutschsprachigen Lesern zugängig gemacht.

Der Vorsitzende der Sonderjury, Dr. Andreas Bode, erklärte in seiner Laudatio, den Kinderbuchton treffe Gabriele Haefs ohne jede Anbiederung. „Mit der hohen Qualität ihrer Übersetzungen hat sie die Kinder- und Jugendliteratur im deutschsprachigen Raum bereichert.“

Gabriele Haefs erklärte in ihrer Dankesrede, dass sie es als Übersetzerin nicht gewöhnt sei, Reden zu halten. „Vielleicht hätte ich einen meiner Autoren bitten sollen, mir eine Rede zu schreiben. Die hätte ich dann ganz schnell übersetzt.“

Zur Wahrnehmung der Tätigkeit der Übersetzerinnen und Übersetzer erklärte sie, ein Buch zu rezensieren, ohne dazu zu schreiben, wer es übersetzt hat, sei so, wie die Aufnahme eines Konzerts zu besprechen und nur den Namen des Komponisten zu nennen, aber nicht den des Solisten.

Auch Messedirektor Juergen Boos hatte zu Beginn der Preisverleihung erklärt: „Wir müssen was für die Übersetzer tun.“

Durch die Veranstaltung führte Marc Langebeck, der die Fernsehsendung quergelesen moderiert.

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