Wolfgang Hölker (60)

Wolfgang Hölker

Wolfgang Hölker wird heute 60 Jahre alt.

Als der Münsteraner Verleger im Alter von unter zwanzig mit einem Freund eine Galerie eröffnete, war seine Vision, visuelle Kunst zu verkaufen und Zeit zu haben für ein Glas Rotwein und das Feuilleton der Süddeutschen und der Neuen Züricher Zeitung. Es kam anders: „Ich habe den schönsten Beruf, den ich mir für mich denken kann und ich habe ihn mir nicht mal ausgesucht, ich bin einfach hineingestolpert“.

Das war die Begegnung mit einem Buch von Peter van Lindonk, und das konnte auch nur so sein, weil Hölker damals wie heute die gleiche Herangehensweise hat, die auch eine der Grundlagen seines Erfolgs ist: „I find inspiration in everything.“ Und er sagt im Rückblick: „Ja! Ja, ich war immer neugierig und interessiert an anderen, war ehrgeizig und bewundernd und noch mal vor allen Dingen war ich neugierig. Persönlich finde ich, dass ich wenig von einem Intellektuellen habe, aber viel von einem Handwerker. Ich schaue den Leuten gerne auf das Maul und in ihr Herz, liebe immer noch alle Frauen – meine Frau Siggi am meisten, und das seit über 30 Jahren. Meine Haare sind noch nicht ausgefallen und kaum grau (ohne Färbemittel). Eingebildet wie ich bin, glaube ich, dass ich erst 51 bin“.

Das hat er mir vor ein paar Tagen nach meinem Beitrag bei uns im BuchMarkt-Oktoberheft (S.148) geschrieben, „nicht aus Eitelkeit, sondern weil ich Euch warne: Ihr müsst mit mir noch 20 Jahre rechnen.“

So sieht er sich: „Ich habe gerne Vertraute um mich und ich freue mich, wenn ich vom Kuchen etwas abgeben kann. Nicht nur Constanza Droop und Annette Langen, nicht nur Antje Vogel und nicht nur Monika Finsterbusch. Zu meinen Schwestern, zu Wolfgang Foerster, zu Manfred Goldschmidt, der mir seit 30 Jahren die Treue hält, halte ich die Freundschaft. Ich bewundere auch, was andere Verlage und Verleger machen. Mein Leben wäre sinnvoll, wenn ich der Verleger von Astrid Lindgren gewesen wäre, ist Teil meiner Ansage, wenn ich über unseren Verlag spreche. Ich sehe mich als altmodischen Verleger. Ich behaupte, mich verlässt man nur der Liebe wegen, wenn Leute unser Haus verlassen wollen. Ja, ich bin stolz auf unseren Verlag und ich weiß, dass meine Einstellung dadurch Grenzen der Größe aufzeigt, Grenzen der Qualität darf es nicht geben. Der Spruch Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können gefällt mir.“

Und er sagt: „Trotzdem freuen Wolfgang Foerster und ich uns über junge Leute, die bei uns einsteigen wollen. Sie brauchen kein Geld, sondern nur den Willen, was zu bewegen.

Kontakt: laubisch@coppenrath.de

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