Der Oldenburger Lappan Verlag feiert seinen 25. Geburtstag. Lappan steht für Cartoons, Satire, Humor und ungewöhnliche Bilderbücher, die unter dem Motto „Bücher öffnen Welten“ herausgegeben werden.
Im September 1983 gegründet, ist der Verlag in Deutschland seit Jahren unangefochtener Marktführer im Cartoonbereich. Über achtzig Cartoonisten veröffentlichen unter dem Lappan Label. Erich Rauschenbach, Martin Perscheid, Til Mette, Peter Butschkow, Jutta Bauer, Eva Heller, Gerhard Glück , Mordillo, Serre, das sind nur einige Namen aus der langen Liste erfolgreicher Autoren.
Von Beginn an ist die Verlagsgeschichte eng mit dem Erfolg des bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Cartoonisten Uli Stein verbunden. Bis heute addieren sich die verkauften Exemplare seiner Bücher auf über zehn Millionen.
Das Lappan Bilderbuchprogramm steht für ungewöhnliche, mutige und qualitätsvolle Bilderbücher, Klassiker der Bilderbuchkunst und erfolgreiche Hausbücher und nicht zuletzt für die beliebte Reihe der „Nulli & Priesemut“ Geschichten von Matthias Sodtke.
An dem zentralen Motto des Verlages „Bücher, die Spaß bringen!“ hat sich auch nach dem Verkauf 2007 an den Verlag Carl Ueberreuter, nichts geändert. Die beiden ehemaligen Gesellschafter Dieter Schwalm und Peter Baumann verantworten weiterhin mit Verlagsleiterin Nicola Heinrichs das Programm in Oldenburg.
Martha, eine der beliebtesten Uli Stein-Figuren
Verlagsmitbegründer und Programmchef Dieter Schwalm antwortet exklusiv auf Fragen, die wir schon immer stellen wollten
buchmarkt.de: Wo kommt der Verlagsname Lappan her?
Dieter Schwalm: Bei sechs Gesellschaftern kam ein Familienname schon mal nicht infrage. So musste ein Kunstname her, „Lappan“ kam uns da gerade recht. Der „Lappan“ ist ein kleiner Turm in Oldenburg. Die Symbolkraft gefiel uns, die Typografie ebenso und der Name hatte etwas Besonderes. Cartoonisten nennen sich Tetsche, Polo oder Papan – da passt „Lappan“ wie kein anderer Name. Außerdem werden wir bis heute gefragt, was der Name zu bedeuten hat ….
Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Uli Stein?
Schwalm: Mäuse spielten keine Rolle, auch keine weißen! Die erste Begegnung ist mir gut in Erinnerung geblieben, es war zur Mittagszeit am pardon-Messestand 1981 in Frankfurt. Wir wurden einander vorgestellt, sprachen über Cartoons und Bücher und tranken Whisky, nicht ahnend dass wir auch nach über 25 Jahren mit noch größerer Freude über Cartoons und Bücher sprechen! Aus dem Whiskey ist Grappa geworden, aus der Mittagszeit die Dämmerung …
Welche neuen Talente haben Sie entdeckt und gefördert? Und warum?
Schwalm: Wir haben von einigen Cartoonisten die ersten Bücher gemacht. Matthias Sodtke, Til Mette und Martin Perscheid fallen mir ein. Uli Stein hat auch sein erstes richtiges Buch bei Lappan herausgegeben, er ist, wie gesagt, seit der Gründung des Verlages dabei. Darauf und das uns fast alle Autoren die Treue gehalten haben, bin ich stolz und glücklich. Von Entdeckungen mag ich bei keinem der genannten Cartoonisten sprechen, sie waren ja vorher schon in Zeitungen und Zeitschriften unterschiedlichster Art vertreten. Ich hatte auch nie das Bewusstsein, etwas befördert zu haben oder etwas befördern zu müssen.
2007 hat der Verlag Carl Ueberreuter den Lappan Verlag übernommen. Warum haben Sie sich zum Verkauf entschlossen?
Schwalm: Ich habe vor 25 Jahren den Verlag nicht mitbegründet, um mich dauerhaft mit juristischen, steuerrechtlichen und betriebswirtschaftlichen Fragen herumzuschlagen. Als Geschäftsführer und Hauptgesellschafter eines achtzehnköpfigen Unternehmens schlich sich so langsam aber sicher der Humor aus meinem Leben!
Wie und wo sehen Sie die Zukunft des Lappan-Verlags?
Schwalm: Wir bringen seit 25 Jahre lang konsequent unsere Bücher unter dem Slogan „Bücher, die Spaß bringen!“ heraus. Lappan steht für Cartoons, Satire und Humor. Der Verlag hat ein Profil, ein unverkennbares Gesicht und dementsprechend sehen unsere Messeauftritte, unsere Öffentlichkeitsarbeit und unsere Werbemittel aus. In kleinerem Rahmen ist uns dies ebenfalls mit unserem Kinderbilderbuchprogramm gelungen. Hier führen wir unter dem Leitsatz „Bücher öffnen Welten!“ sehr erfolgreiche Programmsegmente wie die Bücher von „Nulli und Priesemut“ oder unsere sehr erfolgreichen Hausbücher. Das wir ein klares Profil haben macht uns stärker als andere Verlage, wir dürfen uns darauf allerdings nicht einrichten, sondern müssen Trends aufspüren und Autoren, die diese verkörpern – sonst gibt es keine Zukunft.
Worüber lachen Sie privat?
Schwalm: Ich lache über viele Sachen, dies war schon ein Problem in meiner kurzen Schulzeit. Ein Witz, eine Bemerkung, ein Augenrollen, ein Furz zur falschen Zeit – es gibt so viele alltägliche Anlässe zu lachen.
