Anatoli Pristawkin

Um ihn gab es in der DDR fast einen Skandal, und dann löste sich alles in Wohlgefallen auf: Sein 1981 fertiggestellter Roman „Schlief ein goldnes Wölkchen“ hatte den Ruf, ein besonders regimekritisches Werk zu sein (es konnte in der Sowjetunion selbst erst 1987 veröffentlicht werden, bekam aber schon ein Jahr später den Staatspreis). Thomas Reschke hat das Buch für Volk und Welt übersetzt, wo es 1989 gerade noch in der DDR erscheinen konnte, bis es die auch nicht mehr gab.

Gestern ist Pristawkin (geboren 1931) in Moskau gestorben. Der Autor, der mit Gedichten und Kurzgeschichten begann, war lange mit Lew Kopelew befreundet und schrieb ihm heimlich Briefe ins Kölner Exil.

Für „Kuckuckskinder“ erhielt Pristawkin 1991 den Deutschen Jugendbuchpreis. 1996 bekam er ein Arbeitsstipendium für die Berliner Literaturwerkstatt und 2001 ein Stipendium der Stiftung Preußische Seehandlung für einen Aufenthalt am Literarischen Colloquium in Berlin.

Seine Bücher sind bei Luchterhand erhältlich.

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