Heute in den Feuilletons … u.a. ziemlich versteckt mit einer News zu ESRA … blättern Sie!

DIE ZEIT

Im Literatur-Teil der ZEIT macht Elisabeth von Thadden mit dem „Plädoyer gegen die Perfektion“. Von Michael J. Sandel (bup) auf. Der amerikanische Philosoph wendet sich gegen das Milliardengeschäft mit der Angst als Mensch nicht perfekt zu sein. Zwar, so von Thaddens Urteil, habe Sandel Recht, aber seine Argumente bieten „kein Geländer“.

Im Innenteil ist Walter von Rossum überzeugt, dass Rolf Lappert mit seinem Buch „Nach Hause schwimmen“ (Hanser) ein fast märchenhafter Bildungsroman gelungen ist, Michal Kohtes ist dagegen von Matthias Polityckis „In 180 Tagen um die Welt“ (marebuch) nicht überzeugt: „Es hat keinen Schwung und keine Kraft“, schreibt er.

Wolfgang Büscher hat „Die Weiden“ von Algernon Blackwood entdeckt, das er nachdrücklich empfiehlt, weil der Krimi „die ganze Tonleiter des Grauens“ beherrsche.

Tilman Spengler findet, dass Sun Shuyun mit „Maos langer Marsch“ (Propyläen) nicht den Stand der Forschung erschüttert, aber so manchen Lack abblättern lässt.

Und auf der U4 des Teils interviewt Werner Bloch Autor Najem Wali zu dessen „kafkaesken Roman über den Irak“ „Jussifs Gesichter“ (Hanser).

Auf den Kinder- und Jugendbuchseiten stellt Volker Ulrich Hermann Vinkes Jugendsachbuch „Die DDR“ von Ravensburger als „eine hervorragendes Grundlage“ vor, „um junge Leute die Bedeutung dieses Ereignisses, mit seiner Vor- und Nachgeschichte verständlich zu machen“.

Außerdem findet Benedikt Erenz, dass „Kopf hoch, Fledermaus von Jeanne Willis und Tony Ross (Patmos) bei der Kunst hilft, sich in andere hineinzuversetzen. Siggi Suess ist von Lois Lowrys „Traumbringer“ begeistert, weil es so schön beschreibt wie es auf der anderen Seite ist, wenn man selbst der Traumbringer ist.

Frankfurter Rundschau

Pech für Marbach: Das wird wohl nichts mit dem Nachlass von Max Brod: „Ich werde mich auf die Hinterbeine stellen, damit kein einziges Material, das mit Kafka zu tun hat, außer Landes gebracht wird.“ So Jehoschua Freundlich, Leiter von Israels Nationalarchiv] im O-Ton. [mehr…]

Der erste Faksimile-Nachdruck der letzten Tagebücher Che Guevaras soll im Oktober in Bolivien veröffentlicht werden.

Ganze drei Texte sind wirklich unbekannt in Johann Peter Hebel: „Der Schuster Flink. Unbekannte Geschichten“ (Wallstein) mäkelt Yaak Karsunke in seiner Rezension: „Der Band insgesamt erscheint bei näherem Hinsehen als fragwürdige Fußnote zum ‚Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes’, dessen Lektüre hiermit nachdrücklich empfohlen sei.“

Rezensiert werden: Das Kinderbuch „Von Drachen und Mäusen“ (Beltz & Gelberg) und Eckart Kleßmann „Universitätsmamsell“ (Eichborn) sowie von KiWi das Buch „Der Moschee-Streit“ (Herausgeber Franz Sommerfeld).

„Die poetische Anstrengung vermag nicht darüber hinwegzutäuschen, dass die Figuren einem doch fremd bleiben“ – so Ulrich Rüdenauer in seiner Rezension zu Jörg Matheis’ Roman „Ein Foto von Mila“ (C.H. Beck).

Frankfurter Allgemeine Zeitung

Klein und unauffällig kommt die Meldung daher, aber sie hat es in sich: Die Berufung gegen das Urteil des Landgerichts I München [mehr…], wonach Maxim Biller seiner Ex-Freundin 50.000 € zu zahlen habe, war erfolgreich. Eine Revision ist zugelassen.

Richard Brautigan Roman „Willard“ ist von Christiane Bergeld neu übersetzt worden (Theodor Boder Verlag) Günter Ohnemus, so Rezensent Reinhard Helling, hat das damals bei Eichborn (bzw. Rowohlt) besser gemacht. „Dann wieder holpert das Deutsch: ‚Sie ging an den Herd und stellt Teewasser auf.’ Teewasser sollte man schon ‚aufsetzen’, wie es Ohnemus getan hat.“

Benjamin Unger hat sich „Literarischer Antisemitismus nach Auschwitz“ (J.B. Metzler) angeschaut, weitere Rezensionen gibt es zu „1968. Kurzer Sommer – lange Wirkung“ (dtv) und Sophie Andresky „Echte Männer“ (Haffmans bei Zweitausendeins).

Die Welt

Der deutsch-iranische Autor Said bemüht sich einem Jahr um eine Lesung in Berlin mit seinem geschätzten israelischen Kollegen Asher Reich. Hätte fast geklappt, dann aber funkte die libanesische Botschaft dazwischen. Und der deutsche Veranstalter – das Berliner Beirut-Festival – kuschte und teilte Said die Absage nicht einmal mit.

Hendrik Werner schreibt über die Bertelsmann-Bestrebungen, die Buchclubs loszuwerden.

Süddeutsche Zeitung

Volker Breidecker über die Mainzer Bemühungen, ein Deutschen Zeitungsmuseum in den Gutenberg-Stadt zu errichten.

Rezensionen
Hans-Peter Kunisch über Joe Stretch „Widerstand“ (Rowohlt). Seine Empfehlung an den Autor: Lieber mal `ne Pause machen.

Verena Mayer über Maximilian Dorner „Mein Dämon ist ein Stubenhocker“ (Zabert Sandmann). Das ist ein Buch, „das man sehr gut besprechen kann: als literarisches Werk nämlich und als äußerst gelungenes dazu“.

Maike Albath über Jorge Edwards „Faustino“ (Wagenbach).

Neue Zürcher Zeitung

Das Blatt vermeldet die Vergabe des Fried-Preises an Alois Hotschnig – alleinige Jurorin war Katja Lange-Müller.

Manfred Koch hat sich Frido Manns Autobiographie „Achterbahn“ (Rowohlt) [mehr…] angesehen. Beatrice Eichmann-Leutenegger bespricht Angelika Waldis Deutroman „Das geheime Leben der Schneiderin (Kein & Aber): „Man steigt leicht in diese Geschichte ein, und man steigt auch leichten Herzens wieder aus.“

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