Bertelsmann-Buchklubs vor Verkauf?

Seit rund einem Jahr kommt das Thema immer mal wieder auf, virulent wurde es seit der letzten Bilanzpressekonferenz im März [mehr…]: Will Bertelsmann sich von seinen Buchclubs], der Keimzelle des Unternehmens, trennen oder nicht? Heute berichtet die FTD: Der Medienkonzern treibt nach Informationen aus der Konzernzentrale in Gütersloh derzeit mit Druck die Trennung von seinem Stammgeschäft mit Buchklubs voran. Alle Klubgeschäfte stünden zum Verkauf, heißt es dort.

Finanzvorstand Thomas Rabe favorisiere nach Informationen des Blattes einen raschen und vollständigen Verkauf des schrumpfenden Geschäftsfelds. Die Investmentbank Morgan Stanley habe laut Finanzkreisen in den vergangenen Wochen Angebotsunterlagen fertiggestellt. Demnach steht unter anderem der Verkauf für die Tochter in Frankreich, die spanische und die ukrainische Filiale an. Das seien die profitabelsten Geschäfte des aufgelösten Vorstandsbereichs Direct Group. „Die Unterlagen gehen nun raus“, sagte ein Manager in Gütersloh der Zeitung.

„Die Buchklubs haben Marktanteile verloren, und wir machen uns Gedanken, wie’s weitergeht“, hatte Konzernchef Hartmut Ostrowski in einem am Sonntag publizierten „Spiegel“-Interview gesagt, den Verkauf nannte er dabei „eine Option“.

Unklar ist laut FTD, ob die Geschäfte Land für Land verkauft werden oder ob Bertelsmann versucht, das Problemgeschäft im Ganzen loszuwerden. „Das ist eine Frage des Kaufpreises“, heißt es dazu in Gütersloh.

Auch steht der völlige Ausstieg aus dem Musikgeschäft bevor. Der Konzern plant, seine 50 Prozent am Musikkonzern Sony BMG zu verkaufen. Es werde zu diesem Thema Meldungen geben, kündigte Ostrowski in dem Interview an.

Übrig blieben nach den Verkäufen – so die FTD – noch das Fernsehgeschäft (RTL Group), Dienstleistungen (Arvato), Zeitschriften (Gruner + Jahr), und Buchverlage (Random House).

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