Sensation: Überraschende Einigung im Übersetzerstreit wird heute in Berlin bekannt

Eine Sensation am Rande der Buchhändlertage: Auch für den Verhandlungsführer Dr. Joerg Pfuhl (CEO der Verlagsgruppe Random House) ist es überraschend: Es ist gelungen, eine Einigung im Übersetzerstreit zu erreichen. Das gab er eben in der Fachgruppenversammlung Verlage in Berlin bekannt. „Eigentlich habe ich gedacht, dass wir hier noch keine Neuigkeiten hätten“, so Pfuhl. Er kündigte aber für morgen eine Pressemitteilung an. Allerdings habe die Einigung „noch einen Pferdefuß“: Sie müsse noch von einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der Übersetzervereinigung genehmigt werden.

„Eine gute Regelung ist es nicht, aber es sei wichtig, dass es nun überhaupt eine Einigung gibt“, so Pfuhl. Denn es wäre eine BGH-Entscheidung zu befürchten gewesen, die rückwirkende Wirkung gehabt hätte. So gilt die Einigung ab Entscheidungsdatum der Übersetzer.

Dem Vernehmen nach sieht die Regelung vor, dass ab dem 5001. Exemplar weitere Vergütungen an die Übersetzer in Höhe von 0,5 bis 1 Prozent für Hardcover und halbe Sätze für Taschenbücher gezahlt werden sollen. Bei Nebenrechtserlösen sieht die Einigung eine Beteiligung von 7,5 Prozent vom Verlagsanteil vor. Für starke Titel ist eine Degression der Vergütungen vorgesehen.

Inzwischen haben sich zahlreiche große Verlage hinter die Einigung gestellt: Unter anderem seien alle Mitglieder der avj dabei, der Berlin Verlag, Carlsen, Hoffmann und Campe, Kiepenheuer & Witsch, Rowohlt, S. Fischer und Random House.

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