Stalling folgt Könemann in die Insolvenz

Wie heute bekannt wird, musste die Großdruckerei Neue Stalling GmbH & Co KG, Oldenburg, am 28. Dezember Insolvenz anmelden und damit die Konsequenz aus der Zahlungsunfähigkeit des grössten Stalling-Kunden Könemann Verlagsgesellschaft ziehen. Wie wir hier gemeldet hatten, hatte Könemann am 14.12.01 auch Insolvenzantrag gestellt. Immerhin ist allein dadurch für Stalling mit Forderungsausfällen in Höhe von mehreren Millionen Euro zu rechnen. Das trift die Oldenburger Druckerei und ihre rd. 200 Mitarbeiter hart – hatte sie doch schon 1997 den Konkurs der Verlage Lingen, Honosund damals auch Unipart zu verkraften gehabt. Jetzt liegt der Umsatz wieder bei rd. 25 Mio. Euro – aber 40% (!)davon entfielen auf den Großkunden Könemann.

Als vorläufigen Insolvenzverwalter hat das Amtsgericht Oldenburg Rechtsanwalt Wolf-Dieter H. Weber, Edewecht, bestellt.

Dieser Rückschlag trifft das Unternehmen laut Stalling – Geschäftsführer Dr. Andreas Selling „in einer Zeit der Umstrukturierung und des Neuaufbruchs. Mit Investitionen in die Technik, mit einer intensivierten Marketing und Vertriebsarbeit, mit einem neuen Führungsteam sowie einem Geschäftsmodell, das auf einen Service rund ums Buch aufbaut“, wollte man die Stellung des Unterneh- mens als eines der führenden europäischen Buchherstellers weiter ausbauen. An diesen Plänen hält man bei der Stalling auch weiterhin fest: „Die aktuelle Situation wirft uns zurück, aber sie wirft uns nicht um,“ sagt Dr. Andreas Selling, der erst am 01. Februar 1901 als neuer Geschäftsführer nach Oldenburg gekommen wart. Er, Alt-Geschäftsführer Joachim Engelhardt und der neue kaufmännische Leiter Michael Schur arbeiten derzeit mit Hochdruck an einem Konzept, mit dem das operative Geschäft der Neuen Stalling durch ein neues Unternehmen weitergeführt werden kann. Die Chancen dafür stehen gut: „Unsere Mitarbeiter zweifeln nicht am eisernen Willen der Geschäftsleitung, einen großen Teil der Arbeitsplätze hier in Oldenburg zu erhalten. Alle vorliegenden Aufträge werden daher mit der gewohnten Qualität und Zuverlässigkeit bearbeitet. Zahl- reiche Kunden haben uns schon ihre Hilfsbereitschaft signatisiert“, wie Dr. Selling sagt.

Der Name „Neue Stalling“ sagt es übrigens: Es ist nicht das ertse Mal, dass das Oldenburger Duckhaus vor einem Neuanfang steht: 1982 gingen Stalling Druck und Verlag das erste mal in Konkurs.

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