Anya Schutzbach zum Cover-Konzept von Weissbooks

Anya Schutzbach:
„Macht Mut: Die Lust des Handels
am Mutigen“

Der gestern gestartete Weissbooks Verlag geht mit ungewöhnlich kargem Ausstattungskonzept an den Start [mehr…] – Anlass für Fragen an Anya Schutzbach, die sich um Werbung und Marketing kümmert:

Woher nehmen Sie den Mut für ein derart asketisches Ausstattungskonzept?

Any Schutzbach:
Der Mut kommt – das ist ein Gesetz der Physik – beim Springen. Euphorie, Adrenalin von innen, Euphorie und Rückenwind von außen: Das haben wir erlebt in den letzten Wochen: Autoren, die sich freuen über die Linie, den Stil, den „look“ ihrer Bücher, Buchhändler, die sich anstecken lassen von unserer Überzeugung, daß das Konzept Kraft hat, sich durchsetzen wird, daß die Marke „hängenbleibt“ in der Wahrnehmung der Leser und Käufer. Und der Handel ist vielleicht innovationsfreudiger und mutiger als man denkt: Selbst die ein oder andere Kette hat sehr positiv regiert – nicht nur verbal: Deren Überzeugung hat sich bei den „Großen“ auch in den Zahlen fürs Zentrallager niedergeschlagen oder in der Bereitschaft der Marketing-Abteilungen, weissbooks-Sondertische zu plazieren. Das ist es, was uns Mut macht: Die Lust des Handels am Mutigen.

Wie lange wird der Handel das mittragen?

Ich bin ganz und gar davon überzeugt, daß der Handel den Atem hat, so lange durchzuhalten, bis die Marke sich durchgesetzt hat. Wir alle wissen: Es braucht eine gewisse Zeit, bis Botschaften und Neuigkeiten beim Publikum angekommen sind. Allerdings gibt uns das aktuelle Medienecho auf unseren Spitzentitel „Die Zwillinge“ die Gewissheit, daß neben dem Schönen Schein unserer Cover auch der Inhalt überzeugt, verkäuflich ist, im Gespräch bleibt. Das ist natürlich das Wichtigste.

Und werden Sie an Ihrem Konzept des rein Typografischen, des harten Schwarz-Weiß festhalten?
Das harte Schwarz-Weiß hat ja, wie alles Harte, eine geheime weiche Stelle. Für Insider sei verraten: Es blitzt da in diesem Frühjahr ein bißchen Rot durch die Strenge. Aber einmal abgesehen von dieser Spielerei wäre es natürlich fantastisch, wenn wir in fünf Jahren darüber nachdenken könnten: Was modifizieren wir jetzt, wo brechen wir auf – ohne das Konzept zu verraten? Welche Variationen fallen uns ein? Ich glaube, daß das ohnehin sein MUSS; jedes „Produkt“, und sei es noch so erfolgreich, braucht beständige Pflege – an Gesicht, Mantel, Image.

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