Booklett-Team geht an die Öffentlichkeit: „Klett kündigt Zusammenarbeit mit Booklett einseitig auf“

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Gegen jede Zusage hat die Ernst Klett AG am 28. November die Gesellschafter des bild(l,7447) Verlages Booklett. Brodersen & Company über die Öffentlichkeit davon in Kenntnis gesetzt, das Engagement bei Booklett beenden zu wollen.

Drei Monate nach Erscheinen des ersten Programms von Booklett. Brodersen und Company lässt die Ernst Klett AG verlauten, dass die gesellschaftsrechtliche Beziehung mit uns, Ingke Brodersen, Rüdiger Dammann und Peter Mathews, beendet werden soll. Sachliche Gründe für diese Entscheidung wurden nicht benannt, noch sind diese ersichtlich.

Noch im September hatte Herr Philipp Haußmann, Mitglied der Familie Klett, des Vorstandes der Klett AG und Mitgeschäftsführer von Booklett, uns bestätigt, dass auch nach der „Freistellung“ des Vorstandsvorsitzenden der Klett Gruppe, Uwe Brinkmann, die für Booklett geltenden Verträge für beide Seiten verbindlich seien – dass sich der jetzige Vorstand „auch an den Geist der Vereinbarung“ halte.

„Trotz intensiver Bemühungen ist es uns nicht gelungen, Klett zur Einhaltung dieser Zusagen zu bewegen. Klett hat öffentlich erklärt, das Joint Venture beenden zu wollen, obwohl sich das Unternehmen plangemäß entwickelt. Bis über das Frühjahr 2009 ist das Programm vorbereitet.“

Uwe Brinkmann, der damalige Vorstandsvorsitzende der Klett AG, hatte – in Kenntnis des damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Michael Klett – die drei Lektoren im Sommer 2006 für die Idee begeistert und schließlich gewonnen, mit Klett einen Wissensverlag zu gründen, der sich die Distributionsmöglichkeiten der Klett-Gruppe zunutze machen sollte. Der gemeinsam verabschiedete Businessplan war auf fünf Jahre angelegt.

Wir waren von dem langfristigen Engagement unseres Partners überzeugt, gemäß dem unternehmerischen Credo von Dr. Michael Klett, das er ein Jahr zuvor im „manager magazin“ formuliert hatte: „Ein guter Unternehmer ist auch jemand, der lange durchhalten kann“ – eine Maxime, die er auch uns gegenüber anlässlich der offiziellen Bekanntgabe der Gründung des Verlages im Oktober 2007 als „langen Atem eines Familienunternehmens mit langer Tradition“ bekräftigte. Auch darauf haben wir vertraut.

Der einseitige Rückzug aus dem gemeinsamen Verlag – wenige Tage nach der Vertreterkonferenz – kommt zu einem Zeitpunkt, der unseren Autoren schweren Schaden zufügt. Mit der Erklärung von Klett ist dem Gemeinschaftsunternehmen die Existenzgrundlage entzogen worden.

Unser Autor Daniel Goeudevert, ehemaliges Vorstandsmitglied bei VW, wollte im Frühjahr bei Booklett ein Buch über Manager, Märkte und Moral vorlegen. Der Slogan in der bereits fertiggestellten Verlagsvorschau lautete: „Vorstand ohne Anstand“.

Ingke Brodersen, Dr. Rüdiger Dammann, Peter Mathews
Berlin, 28.11.2007

Siehe auch das Interview mit Peter Matthews [mehr…]

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