Vorstand des Börsenvereins ernennt Manfred Antoni, um BAG-Geschäfte zu ordnen

Der Vorstand des Börsenvereins hat heute beschlossen, die BAG trotz starker finanzieller Belastung zu erhalten. Dr. Manfred Antoni, früher Wiley-VCH [mehr…], ist berufen worden, ab 1. Oktober das Geschäft der BAG ordnen und neu aufbauen. Das soll in den nächsten sechs Monaten geschehen.

Der Vorstand des Börsenvereins hat dazu einen Beschluß gefaßt. Hier der Wortlaut:

Der Vorstand des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels nimmt mit großer Sorge den Bericht des Aufsichtsrates der BBG-Holding über die wirtschaftliche Situation und die nunmehr durch eine Sonderprüfung festgestellte Überschuldung der BAG GmbH zur Kenntnis. Er kann das Votum des Aufsichtsrates nachvollziehen, die BAG GmbH wegen der außerordentlichen Überschuldung in Höhe von weiteren, mindestens 7 Millionen Euro, aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht fortführen zu wollen.

Der Vorstand hat diese Überschuldungssituation, die inzwischen eine Größenordnung von 11 Millionen erreicht habe, in seiner Sitzung am 26.9.2007 beraten. Neben den wirtschaftlichen Aspekten hat der Vorstand bei seinen Erwägungen die branchenpolitischen Aspekte seiner Entscheidung sorgfältig abgewogen.

Insbesondere die Betrachtung der Konsequenzen einer Insolvenz der BAG GmbH führte zu einem einstimmigen Beschluss. Leidtragender einer Insolvenz wäre eine große Anzahl von kleineren und mittleren Unternehmen, sowohl Sortimenter, Zwischenbuchhändler wie Verlage, die durch die Insolvenz der BAG GmbH in finanzielle Bedrängnis kommen könnten, denen aber auch in der folgenden Zeit kein notwendiges Abrechnungssystem zur Verfügung stünde. Der Vorstand ist überzeugt, dass das Abrechnungssystem ein essentieller Bestandteil für die Branche ist. Darüber hinaus führte eine Insolvenz zu einem Vertrauensverlust nicht nur in den Börsenverein, sondern auch in seine Unternehmen und in die gesamte Branche.

In Abwägung zu dem notwendigen zusätzlichen Mitteleinsatz für die BAG GmbH einerseits und den Konsequenzen einer Insolvenz der BAG GmbH für die gesamte Branche hat sich der Vorstand des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels für eine Fortführung der BAG GmbH entschieden, mit der Notwendigkeit eines erheblichen Mitteleinsatzes, der die Börsenvereins-Gruppe stark belasten wird.

Der Vorstand stellt erneut fest, dass er über das wahre Ausmaß der finanziellen Krise bis zur hundertprozentigen Übernahme durch die MVB im August 2007 in entscheidenden Bereichen im Unklaren gelassen worden ist.

Vorstand und Aufsichtsrat sind sich einig, dass die Hintergründe und Verantwortlichkeiten der negativen Entwicklung der BAG durch externe Dritte untersucht und Haftungsfragen geklärt werden.

Der Vorstand hat eine a.o. Hauptversammlung für den 11. Oktober 2007 während der Frankfurter Buchmesse einberufen, in der die Mitglieder des Börsenvereins ausführlich informiert und um ihr Votum für die Entscheidung des Vorstandes gebeten werden. Der Vorstand fasst folgenden Beschluss:

[Der Vorstand bittet die Gesellschafterversammlung der BBG-Holding, deren Geschäftsführer aufzufordern, die BAG GmbH mit ihrem Kerngeschäft des Clearings weiterzuführen, die notwendigen Sanierungsmittel einzusetzen und das Abrechnungssystem der BAG so weiterzuentwickeln, dass es zukünftig einen hohen Nutzen für die Mitglieder erbringt.

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