Martina Rebscher zur Sternfahrt zum ADAC: „Wir bauen auf die Einsicht unserer Vereinsführung“

Morgen werden rund 150 CartoTravel-Mitarbeiter nach einer Sternfahrt zur ADAC-

Martina Rebscher:
ADAC betrachtet Gespräche
als „nicht zielführend“

Zentrale in München vor der ADAC-Hauptvewaltung demonstrieren,weil sie um ihre Arbeitsplätze fürchten [mehr…] – Anlass für Fragen an Martina Rebscher (Foto), die Vorsitzende des Betriebsrates von CartoTravel:

buchmarkt.de: Was ist eigentlich der Anlass für die Sternfahrt?

Martina Rebscher: ]Bereits am Donnerstag, dem 21. Juni haben wir mit der schriftlichen Übergabe einer Unterschriftenliste einen eindringlichen Appell an das ADAC-Präsidium gerichtet, die Folgen der Verkaufsentscheidung sowohl für die Mitarbeiter als auch für das Ansehen des ADAC zu überdenken. Daraufhin signalisierte das Präsidium, dass es ein gemeinsames Gespräch als „nicht zielführend“ erachte.

Welche Argumente haben Sie jetzt noch?

Wir fahren durchaus mit Rückenwind nach München. Nach Bekanntwerden der Verkaufsabsicht in einigen Medien haben wir eine Flut von Unterstützung erhalten. Dazu gibt es massive Kritik an der ADAC-Führung.

Woran entzündet die sich?

Vor allem daran, dass der Verband, der 2006 unter die TOP 50-Arbeitgeber gewählt wurde und sich den Verbraucherschutz auf die Fahnen geschrieben hat, die Ideale des „Gelben Engels“ und sein soziales Verantwortungsbewusstsein gerade zu vergessen scheint, indem er nun als ein ausschließlich nach Gewinnmaximierung strebender Konzern auftritt.

Offensichtlich sind die Verluste aber zu massiv?

Um so mehr sollte unser Verein auch nach innen das praktizieren, was er nach außen proklamiert: Reparieren, helfen, auch die eigenen Mitarbeiter nicht im Regen stehen lassen. Seit der ADAC alle Anteile von CT übernommen hat, wurden viele Umstrukturierungen in Gang gesetzt. Auch Arbeitsplätze wurden abgebaut. Man musste auf die veränderten Marktbedingungen reagieren, doch haben diese Maßnahmen zunächst Geld gekostet.

Aber wir wissen auch von Erfolgen…

Ja, auch hat CT auf Wunsch des ADAC neue Produkte auf den Markt gebracht, die mittlerweile sehr erfolgreich angenommen und sogar neuerdings mit Auszeichnungen versehen werden (z.B. ADAC Wander&RadKarte mit DVD). Doch selbstverständlich muss man für neue Produkte zunächst viel investieren, der Gewinn stellt sich freilich erst Jahre später ein. In diesem Sinn wäre es völlig unverständlich, wenn der ADAC gerade in dem Moment sein Tochterunternehmen im Stich lassen würde, in dem die kostenintensiven und für die Mitarbeiter z.T. harten Umstrukturierungsmaßnahmen anfangen zu greifen und erste Anzeichen deutlich erkennbar sind, dass es wieder bergauf geht!

Ihre Gefühle jetzt?

Wir bauen deshalb auf die Einsicht unserer Vereinsführung, doch noch die Vernunft siegen zu lassen.

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