Unruhe in München und Sorge um 150 bis 200 Arbeitsplätze: Wie es aussieht, will sich der ADAC von großen Teilen seines Verlaggeschäftes trennen [mehr…] – was im Unternehmen für Unruhe sorgt.
Seit einigen Wochen schon gibt es zwar Gerüchte, dass die Vereinspitze sich aus strategischen Gründen von der Vetriebstochter Cartotravel trennen will, zu der die hauseigene Kartografie und die Vertriebsorgansiation gehört. Offensichtlich glaubt man angesichts des Booms an Navigationsgeräten nicht mehr an die Zukunft der Kartografie – was den Verlust eines Großteils der 150 Arbeitsplätze bedeuten würde.
Denn Cartotravel macht rund 28 Mio € Umsatz: Und einer der beiden Bieter, die noch im Rennen um die begehrte Organisation sind, die als Vertriebsorganisation Nummer Eins im Tankstellenhandel und die Nummer Zwei im Buchhandel ist, soll die MairDumont-Gruppe sein, die aus eigener Kraft beide Märkte bedienen kann.
Aber jetzt ist das am Montag bei einer Mitarbeiterversammlung in München durchgesickert.
Sollten die Ostfildener den Zuschlag bekommen, müssten sich sowohl die Langenscheidt-Tochter Polyglott als auch Freytag & Berndt und der Christian Verlag eventuell eine neue Heimat suchen: Beide Verlage haben seit Jahren eine Vertriebskooperation mit ADAC.
Da der CartoTravel Verlag seinen Sitz in Bad Soden mit Niederlassungen in Gotha und Berlin Schönefeld hat, wären auch dort die Standorte betroffen.
Der ADAC Verlag als 100% Inhaber von CT will in München offensichtlich nur noch die Reiseführer, Campingführer und den SkiGuide (zum Vertrieb über CT) sowie Mail-Order Produkte zum Direktvertrieb erhalten. Damit würden in München weitere Arbeitsplätze (50?) zur Disposition stehen – denn auch das Mail-Order-Geschäft soll dem Vernehmen nach nicht mehr aktiv betrieben werden.
