Börsenverein-Presseinfo: „Aufgaben der BAG sind für Buchbranche von lebenswichtiger Bedeutung“ / BV-Vorsteher bedauert Rücktritt von Ole Schultheis und Martin Ludwig und weist Vorwurf der wirtschaftspolitischen Einflussnahme zurück

Ergänzend zu unserem Kurz-Interview [mehr…] hat der Börsenverein eben noch eine Erklärung zu den Themen von heute versandt: ]. [mehr…], [mehr…], [mehr…], [mehr…]

Die Vorstandsmitglieder Ole Schultheis (59) und Martin Ludwig (49) sind heute von ihren Ämtern im Börsenverein des Deutschen Buchhandels zurückgetreten. Schultheis gehörte seit 2001 dem Vorstand des Börsenvereins an, seit 2006 als stellvertretender Vorsteher. Ludwig wirkte seit 2004 im Vorstand als Schatzmeister mit und war seit 2006 auch Mitglied im Aufsichtsrat der BBG Börsenverein des Deutschen Buchhandels Beteiligungsgesellschaft mbH.

„Ich bedaure den Rücktritt der beiden Vorstandsmitglieder und respektiere den Entschluss vor dem Hintergrund des Konfliktes, in den beide durch die Ereignisse der BAG geraten sind“, sagt Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins. Er tritt entschieden dem Vorwurf entgegen, dem Börsenverein sei es bei seiner Hilfestellung für die BAG um wirtschaftspolitische Einflussnahme gegangen. Ohne die Zusage der Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels GmbH (MVB), dem Verein für buchhändlerischen Abrechnungsverkehr (BAG-Verein) ein Darlehen in Höhe von drei Millionen Euro zu gewähren, wäre die BAG in ein Insolvenzverfahren geraten. Das sollte verhindert werden. „Die Aufgaben der BAG sind für die Branche von lebenswichtiger Bedeutung – es ging uns ausschließlich darum, sie für unsere Mitglieder zu erhalten“, so Honnefelder.

Der Vorstand des BAG-Vereins habe selbst den Wunsch geäußert, mit der BAG unter das Dach der MVB zu kommen und eine engere Zusammenarbeit anzustreben.

Für die MVB war die Unterzeichnung des Vertrags am 8. März 2007 mit dem BAG-Verein von zentraler Bedeutung, denn erst seit diesem Zeitpunkt hat die Börsenvereins-Tochter auch die notwendige finanzielle Sicherheit für ihre Darlehenszusage von drei Millionen Euro: Sie wird durch eine Verpfändung und nach Zustimmung der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Vereins am 24. März durch eine Abtretung der 90 Prozent Geschäftsanteile des BAG-Vereins an der BAG abgesichert. Rein rechtlich war das jetzt dringend geboten, um nicht persönliche Haftungsrisiken der Geschäftsführung der MVB und der Aufsichtsratsmitglieder der BBG Holding wegen Ausreichung eines unzureichend gesicherten Darlehens auszulösen.

Der Vorstand des Börsenvereins wird mit den Mitgliedern des BAG-Vereins bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung in Leipzig sprechen. Es muss eine Entscheidung im Sinne der Branche getroffen werden. So liegen beispielsweise Überlegungen vor für ein „Earn out-Modell“, falls der Kredit vom BAG-Verein an die MVB nicht zurückgezahlt werden kann. Ein solches Modell sieht vor, dass nachträglich ein höherer Betrag an den BAG-Verein gezahlt werden könnte, wenn sich zeige, dass der Wert der BAG bei der Betrachtung der Ergebnisse der nächsten drei Geschäftsjahre höher sei als die gewährte Unterstützung.

Kommentare (0)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert