Eulenspiegel-Geschäftsführer Matthias Oehme bezieht Stellung zum Autorenprotest gegen Rotbuch-Verkauf

Gestern war es die Nachricht des Tages: Rotbuch-Autoren rebellieren gegen Verlagsverkauf. [mehr…] Jetzt hat sich „Einkäufer“ Matthias Oehme, Eulenspiegel-Geschäftsführer, über dpa zu den Vorwürfen zu Wort gemeldet.

Oehme versteht die Aufregung nicht. „Abgesehen davon, dass manche der vermeintlich betroffenen Autoren schon lange nicht mehr bei Rotbuch publizieren, wird Rotbuch sein eigenständiges Programm und Profil behalten“, sagte er noch am Samstag der dpa.

Auch handele es sich um die Übernahme eines „klitzekleinen Verlags“, was in einem „grotesken Verhältnis“ zum Ausmaß der Empörung stehe. „Und nicht jeder Linke spricht gleich für alle Linken, das war schon immer so. Im übrigen sind viele der West-Linken früher hinter Mao hergelaufen, als wir für die DDR eintraten, ich weiß nicht, was schlimmer war.“ Was Markus Wolf betreffe, könne er nur darauf hinweisen, dass er schon lange vor der jetzigen Übernahme bei Rotbuch publiziert habe -1994 mit der ersten Ausgabe seiner „Geheimnisse der russischen Küche“.

Die Einschätzung, ob die Eulenspiegel-Gruppe auch ein „DDR-Nostalgie-Verlag“ sei, überlasse er anderen, „auch ob Peter Hacks, Kurt Böwe oder Eberhard Esche dazu gehören“. Tatsache sei, dass sein Verlag ein „Riesenprogramm“ mit „klarem Schwerpunkt im Osten“ habe, wofür es Leser gebe, das sei die normale Aufgabe eines Verlages, „auch im Westen“. „Wir haben auch eine ganze Reihe von Titeln im Programm, die wichtiges bei der Aufarbeitung von DDR-Geschichte geleistet haben“, betonte Oehme.

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