Herbert Ullmann zum Konflikt mit Ludwig Könemann: Trennung war notwendig

Zum Tandem/Könemann-Konflikt [mehr…] haben wir Tandem-Gesellschafter Herbert

Herbert Ullmann

Ullmann zur Präsizierung seiner Position befragt:

buchmarkt.de: Warum haben Sie sich von Ludwig Könemann getrennt?
Herbert Ullmann: Herr Könemann war für Tandem als Berater tätig, zuständig für das Imprint Könemann in der Tandem Verlag GmbH. Er ist hier kein Verleger gewesen. Der Beratervertrag wurde von Tandem unter Einhaltung der Kündigungsfrist beendet.

Das sieht Herr Könemann aber anders, wie sich an seiner Reaktion gestern zeigt. Woran ist die Zusammenarbeit denn nun gescheitert?
Wir sahen die Trennung als notwendig an, weil im Laufe der Jahre deutlich wurde, dass die Auffassungen zur Investitionsstrategie, aber auch zum Programm, nicht mehr vereinbar sind. Wir haben uns deshalb die Entscheidung nicht leicht gemacht und wir haben sie im Team getroffen.

Aber Sie haben schon zu Beginn Ihrer doch wohl erfolgreichen Zusammenarbeit gesagt, Ludwig Könemann sei schwer zu steuern, aber ein kreativer Kopf. Können Sie mit Kreativität nicht umgehen?
Wir haben hier 80 Mitarbeiter und ein hohes kreatives Potential im Hause, mit dem wir täglich umgehen.

Unter dem Strich bleibt eine doch wohl erfolgreiche Bilanz, immerhin sind nachhaltig 50 neue Arbeitsplätze geschaffen worden und Tandem hat ein zweites wichtiges Standbein. Hat der Mohr seine Schuldigkeit getan?
Nein: Wir haben lange versucht, die Zusammenarbeit mit Herrn Könemann fortzusetzen, aber wir wollten eine Reihe aus unserer Sicht risikoreicher Projekte nicht realisieren. Wir haben uns eben nicht mehr gut beraten gefühlt. Ansonsten: Tandem schreibt tiefschwarze Zahlen und das soll auch so bleiben.

Wer kann seine Kreativität ersetzen? Sind Sie dafür gerüstet?
Und wie! Die Programmverantwortung lag ohnehin immer in den Händen von Manfred Abrahamsberg und die Vertriebsleitung hat wie bisher Max Erbe inne. Außerdem haben wir das Programm für 2007 längst verabschiedet. Der Buchhandel kann sich wieder auf zahlreiche verkaufsstarke qualitätsvolleTitel freuen. Wir werden das Label Könemann sukzessive in Ullmann umbenennen.

Hier stehen jetzt Aussagen gegen Aussagen. Ich gehe davon aus, das beide Seiten Verträge lesen können – werden die Gerichte entscheiden, wie es weiter geht?
Gehen Sie davon aus, dass wir sehr wohl Verträge lesen können. Wir sehen deshalb der Sache mit den Namensrechten, über die wir seit 2003 verfügen, gelassen entgegen.

Befürchten Sie keinen Imagageschaden, bei dem es nur Verlierer gibt?
Nein, alles läuft weiter wie bisher! Die Bücher sind lieferbar und alle Verträge werden selbstverständlich eingehalten. Wir werden auch in Zukunft dem Handel, den Autoren und den Lizenzgebern ein zuverlässiger Partner sein.

Sie kennen sich so lange. Gibt es keine andere Lösung?
Nochmals: Wir haben lange versucht, die Zusammenarbeit mit Herrn Könemann fortzusetzen. Wir sind in unserer grundsätzlichen Einstellung immer an vernünftigen Lösungen interessiert. Bisher kamen sie nicht zustande.

Die Fragen stellte Christian v. Zittwitz

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