Im Gerangel um die Suhrkamp-Anteileignerschaft wird der Ton schärfer: Barlach fordert in „Kulturzeit“ Rücktritt von Ulla Unseld-Berkéwicz

Hans-Georg Barlach hat am Mittwochabend im 3sat-Magazin „Kulturzeit“ indirekt den Rücktritt von Suhrkamp-Chefin Ulla Unseld-Berkéwicz gefordert. Er sagte: „Ich bin überzeugt, dass Ulla Unseld-Berkéwicz als Geschäftsführerin überfordert ist.“ Er rate der Witwe des vor vier Jahren gestorbenen langjährigen Suhrkamp-Verlegers Siegfried Unseld, die Verlagsleitung in kompetente Hände abzugeben. „Sie muss einsehen, dass der Verlag kein Privatbesitz ist, sondern eine Gesellschaft“, sagte Barlach. [mehr…]

„Es ist uns gleichgültig, was Herr Barlach sagt“, ließ die Suhrkamp-Verlagschefin über ihren Verlagssprecher Thomas Sparr ausrichten, meldet der SPIEGEL. Suhrkamp beharrt weiterhin darauf, dass Anteile des Unternehmens nach deutschem Recht nicht ohne Zustimmung der Mehrheitseigner verkauft werden dürfen. „In den Statuten der Anteilseigner ist festgeschrieben, dass die Mehrheitseigner zu Minderheitsbeteiligungen zustimmen müssen – und das werden sie nicht tun“, betonte Sparr. Hauptbesitzer des Verlages ist die Siegfried und Ulla Unseld Familienstiftung mit 51 Prozent.

Ex-Verleger Arnulf Conradi, den die beiden Neugesellschafter in die Transaktion eingebunden haben, bekräftigte: „Der Kauf ist vollzogen, notariell beglaubigt und damit wirksam – nur ein Gericht kann ihn rückgängig machen.“

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