„Hauen und Stechen?“ – Zweiter Tag. Folkert Roggenkamp: „Gestern haben wir das Thema verfehlt“

Helena Bommersheim

Das „Hauen und Stechen?“ war gestern eher ein „dezentes Schubsen“, so die allgemeine Einschätzung von Publikum und Veranstalter zum ersten Tag

Sandro Lucifora

des Düsseldorfer Branchenforums [mehr…] [mehr…]. Sollte es heute so weitergehen, so der Landesverbandsvorsitzende Stefan Könemann zur Eröffnung des zweiten Konferenztages, müsse man halt etwas Öl ins Feuer gießen“.

Verkaufs- und sortimentsorientiert war der zweite Tag ausgelegt. Gestartet wurde mit Kurzreferaten von Folkert Roggenkamp (Buchhandlung Osthus), Dr. Damian van Melis, (Greven Verlag), Sandro Lucifora (Verlag rent a mind) und Karin Esch (Buchhandlung Lesezeit). In das

Damian van Melis

Thema des Tages – alles rund um den Verkauf – führte Helena Bommersheim ein.

Und dazu gehörte: Die Vorschauflut und die derzeit noch unzureichende Nutzung des Internets durch das Sortiment. Auch das Thema Vertreterarbeit, das gestern den ganzen Nachmittag diskutiert wurde, wurde heute fortgeführt. Soviel ist klar: Die Aufgabenstellung des Vertreters wandelt sich derzeit vom Verkäufer zum Berater.

Karin Esch

Diskutiert wurde auch eine Studie, die die dramatische Veränderung der Kernzielgruppe der Buchkäufer belegt.

Unzufrieden mit dem Vortag zeigte sich Folkert Roggenkamp von der Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Buchhändler (AUB): „Geplant war nicht eine Werbeveranstaltung für die Barsortimente, sondern eine Diskussion für das Überleben der Branche. Gestern haben wir also das Thema verfehlt.“ Viel Diskussion dann endlich um

Folkert Roggenkamp

Roggenkamps Beitrag: „Wir brauchen eine verlagsübergreifende Bündelung und Auslieferung, die Bevorzugung automatisierbarer Bestellungen, eine Originalgrundrabatt von 40% und mehr und portofreie Lieferungen.“

In seinem Referat wies er darauf hin, dass das Konditionensystem nicht mehr funktioniere, auch der Direktbezug zwischen Verlagen und Buchhandlungen weise Defizite auf. Und: Verlage werden seiner Meinung nach künftig deutlich weniger Kunden haben. Deshalb, so Roggenkamp, müssten Direktbezug und Bestellwesen gründlich überarbeitet werden.

Dem Vorwurf Roggenkamps, Barsortimente würden versuchen, sich ins Endkundengeschäft einzumischen, widersprach Annerose Beurich, Vertriebs- und Marketingleitung Libri, auf das Entschiedenste, und damit ging es eigentlich los mit dem „Hauen und Stechen“. Das ging weiter bei der Diskussion um die verschiedenen Barsortiments-Modelle, so dass Moderatorin Helena Bommersheim eingreifen musste: „Ich möchte klarstellen, dass dies hier keine ANABEL- und Libri-Veranstaltung ist.“

Abschließende Podiumsdiskussion (v.l.):
Helena Bommersheim, Felix Droste, Carloa Markwa, Marc Szodruch, Sven Rabanus, Günter Wielpütz

Wenig Hauen und Stechen dann am Nachmittag zur abschließenden Podiumsdiskussion mit Felix Droste, Sven Rabanus, Marc Szodruch, Günter Wielpütz und Carloa Markwa. Thema: Wie kommen Bücher ins Sortiment? Freilich, das Thema ist so alt wie die Branche selbst. Und trotzdem tagesaktuell…

Von der Tagung berichten Ulrich Faure und Matthias Koeffler.

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