FAZ kritisiert literaturportal.de

Das Marbacher Projekt www.literaturportal.de – mit üppigen 150.000 Euro subventioniert die kaum eine zweite Kultur-Dotcom – gerät immer mehr in die Schlagzeilen [mehr…]: Jetzt hat auch die FAZ zur Kritik ausgeholt:

„Die deutsche Kulturpolitik stand noch nie unter Avantgardeverdacht, und so mag man es lediglich wohlwollend belächeln, wenn jetzt das Deutsche Literaturarchiv Marbach, das Goethe-Institut, der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und weitere Institutionen das Rad neu erfinden möchten mit der Idee, unter der Adresse Literaturportal.de ein Literaturportal im Internet zu schaffen. Vielleicht hätte man den Begriff ‚Literaturportal’ vorsichtshalber einmal googeln sollen, man hätte bereits ein gutes Dutzend sehr engagierter Angebote gefunden. So weit, so unoriginell. Leider wurde für die Entwicklung dieses speziellen Rades eigens eine Kommission gebildet, mit dem Ergebnis, daß es nicht wenige Ecken und Kanten aufweist“, schreibt Sebastian Domsch.

Und weiter: „Das mag damit zusammenhängen, daß sich niemand der Macher darüber informiert hat, wie das Internet eigentlich funktioniert. Ein Portal kann sich im Internet im wesentlichen auf drei verschiedene Funktionsmechanismen stützen: Redaktion, Automation oder Schwarmintelligenz. Das Literaturportal möchte sich gerne aller drei Mechanismen bedienen, ohne zu wissen, wie, und bleibt am Ende mit fast leeren Händen zurück“, ätzt Domsch.

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