Bertelsmann: Entscheidet morgige Hauptversammlung in Gütersloh über Börsengang?

„Nach der morgigen Hauptversammlung kann Anteilseigner Albert Frère Bertelsmann zum Börsengang zwingen. Damit beginnt der Poker um die Zukunft des Konzerns“, schreibt heute Tina Kaiser in der WamS [mehr…].

Denn bis jetzt ist das Unternehmen in den Händen von zwei Aktionären: 74,9 Prozent gehören der von der Verlegerfamilie Mohn dominierten Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft (BVG), 25,1 Prozent hält der belgische Investor Albert Frère mit seiner Finanzholding Groupe Bruxelles Lambert (GBL).

Frère darf ab morgen eine Option einlösen, die er vor fünf Jahren ausgehandelt hat. Damals überließ er Bertelsmann seinen Anteil von 29,9 Prozent am TV-Konglomerat RTL Group und tauschte ihn gegen ein Aktienpaket des Gütersloher Konzerns. Bei dem Geschäft verpflichtete sich Bertelsmann außerdem, Frères Anteile später an der Börse zu plazieren, sollte er dies wünschen. Dieses Recht fordert Frère jetzt ein. Schon 2007 könnte Bertelsmann damit auf dem Frankfurter Parkett gelistet werden.

Das freilich wollen Reinhard Mohn und seine Frau Liz verhüten. Um den Börsengang zu verhindern, möchte die Eignerfamilie Frères Anteile am liebsten zurückkaufen. Wie die „Financial Times Deutschland“ berichtete, will Mohn mit einer Barofferte noch in diesem oder spätestens im nächsten Monat die alleinige Kontrolle im Konzern wiedererlangen. Frère allerdings wird ein Angebot der Mohns nur dann annehmen, wenn er von ihnen mehr bekommt als bei einer Aktiennotierung.

Und da geht der Ärger schon los, denn wieviel Bertelsmann wert ist, darüber streiten die Kontrahenten. Während Frère angeblich fünf Milliarden Euro für seinen Anteil haben will, wird dieser in Gütersloh nur auf 3,2 bis 3,7 Milliarden Euro taxiert.

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