Zentralbibliothek Düsseldorf setzt Lesung mit Horst Eckert ab / Grafit-Verleger Booß: „Selbstherrlicher Zensurakt“

Die für den 30. März 2006 in der Düsseldorfer städtischen Zentralbibliothek vereinbarte Premierenlesung mit dem Krimi-Preisträger Horst Eckert wurde auf Grund einer Intervention des Presseamtes des Düsseldorfer Oberbürgermeisters abgesetzt.

In der Story „Wege zum Ruhm“ – enthalten in der Anthologie „Blutgrätsche“ – schildert der Düsseldorfer Autor satirisch eine Möglichkeit, wie Düsseldorf vielleicht doch noch Austragungsort der Fußball-WM werden könnte.

Ein Stück Lokalpolitik, das in letzter Zeit mehrfach für Furore gesorgt hat, wird in Eckerts Weltmeister-Krimigeschichte zur Farce: Der fiktive Oberbürgermeister Dagobert Kroll steckt wegen seiner Machenschaften rund um die neue Arena in der Klemme, Ratsherr und Anwalt Wagner bietet Hilfe an, kann jedoch eine blutige Eskalation nicht verhindern. Am Schluss steht eine überstürzte Flucht des OB, ein glücklicher Betrüger und die verrückte Hoffnung: „Vielleicht werden wir doch noch Austragungsort …“

Der Grafit Verlag ist wütrend über diese Art von Zensur. Verlger Dr. Rutger Booß: „Das ist ein selbstherrlicher Zensurakt der Verwaltung. Ich erwarte von OB Erwin, dass er sich in der Geburtsstadt Heinrich Heines nachdrücklich für die Freiheit des Wortes einsetzt.“

Kommentare (0)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert