Heine-Literaturhaus in Düsseldorf mit großem Lesemarathon eröffnet

Großer Andrang vorm Heine-Haus

Am 13. Dezember 1797 wurde er als Harry Heine in Düsseldorf geboren, am 17. Februar 1856 starb er in Paris – einer der bedeutendsten deutschen Dichter und Journalisten des 19. Jahrhunderts. Heinrich Heines Düsseldorfer Geburtshaus mitten in der Altstadt (längste Theke der Welt) war zu einer Kneipe verkommen, in der man sich in den letzten Jahren Mühe geben mußte, überhaupt bedient zu werden. Das hat nun ein Ende: Das Heine-Haus ist aufwendig zu einem Literaturhaus umgebaut worden. Eröffnet wurde es – pünktlich am 17. Februar, zum 150. Todestages Heines – mit einem Festakt. Weiter ging es am Samstag, den 18. Februar mit einem großen Lesemarathon.

Eröffnet wurde nämlich auch die Literaturhandlung im Heine-Haus, die von den Buchhändlern Selinde Böhm und Rudolf Müller betrieben wird, die schon immer

Eröffnungsrede: Klaus Wagenbach

eine „Buchhandlung der verschärften Form“ betrieben haben, wie Verleger Klaus Wagenbach in seiner launig-provokanten und mit Bonmots gespickten Eröffnungsrede bestätigte. Vor ihm war Oskar Gottlieb Blarr dran, er eröffnete mit dem (gewöhnungsbedürftig klingenden) Schofar, das traditionell u.a. zum jüdischen Neujahrsfest geblasen wird, symbolisch das neue Heinejahr.

Wagenbach feierte erst mal die Eröffnung des Hauses überhaupt („eigentlich sind in der Buchhandelsszene Schließungen öfter“…). An den beiden Düsseldorfer Buchhändlern schätze er besonders, dass sie nicht dem Markt, sondern ihrem eigenen Kopf folgten. Richtig so, befand Wagenbach, schließlich sei „die Zukunft des Buches um einiges sicherer als die der Rente“.

Glückwünsche von Peter Bichsel

Geht man vom Eröffnungsabend aus, scheint Düsseldorf die Literaturstadt schlechthin zu sein. Zum Lesemarathon mit Durs Grünbein, Yoko Tawada, Georg Klein, Barbara Köhler, Peter Bichsel, Birgit Vanderbeke, Oswald Egger und Wilhelm Genazino (Moderation Rainer Weiss, Suhrkamp-Verlagsleiter) standen (so bestätigte der Einlassdienst) dreimal soviel Leute draußen, wie drin waren – eingelassen wurde dann (aus feuerpolizeilichen Gründen) exakt für jeden gehenden Gast ein neuer.

Weiter so, wünscht auch BuchMarkt Selinde Böhm und Rudolf Müller, die nicht viel falsch machen können – wie Peter Bichsel sagte –, denn sie sind schließlich auch in erster Linie einmal – Leser. Weiter geht es bereits am morgigen Sonntag Vormittag. Da liest Christian Brückner „Deutschland – Ein Wintermärchen“.

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