Aufbau? Nicht mit uns!

Matthias Mayers
tägliches Messe-Update

Jippieh! Es kann losgehen!

Verabschieden Sie sich von echter Luft, echter Sonne und echtem Fußboden! Umwälzraumklima, Kunstlicht und Nadelfilz werden für die nächsten fünf Tage unsere gemeinsame Heimat sein! Willkommen zur nutzlosesten Lieblingseinrichtung der Welt: Der Frankfurter Buchmesse!

Ab 13.00 Uhr gab es eine herrliche Führung zum Thema Korea in Halle 1. Da ich Journalist bin, schlafe ich um diese Zeit leider noch. Ich habe es aber pünktlich gen fünf Uhr nachmittags zur Düsseldorfer Salvatorprobe am BuchMarktstand geschafft, will sagen: zum traditionellen Altbieranstich nach getanem Aufbau.
Obwohl wir selbst gar nichts aufgebaut haben. Außer dem Bierfass und den Brezelblechen.

Auf dem Weg durch die Hallen begegnete mir Müll allerorten. Also nicht der, der ab Mittwoch herumsteht, sondern Messe-Aufbau-Müll. Faszinierend fand ich, wie flink und unbeirrbar die Teppichverleger die Hallen einfilzen, während überall schon flaniert wird von Trotteln wie mir.

Ich fragte einen Arbeiter, ob er kurz Zeit für mich habe und was nach der Messe mit dem Teppich geschehe. Die erste Frage verneinte er, aber auf die zweite blieb er mir Antwort schuldig.

Ein Gabelstapler fährt über mehrere Meter Bläschenfolie. Das hört sich an wie eine Maschinengewehrsalve. Das hätte der sich mal letztes Jahr trauen sollen.

Gabelstaplerresistente
spanische Chirurgie-Abteilung

Frech auch, wie der BuchMarktBierPulk sich nicht von hupenden Gapelstaplern beirren lässt und weiterhin – beinahe schon nichtfachbesucherfahrlässig – den Weg verstopft. Unsere geschmacklosen, orangefarbenen Tshirts verhindern aber ein zorniges Aufgespießtwerden, weil wir alle irgendwie wie Freigänger oder offener Vollzug aussehen. Außer mir, ich war nackt.

Party ohne Teppich

Das reichliche Namedropping an dieser Stelle ist ja mehr Chefsache, von daher verlasse ich mich mal einfach drauf, dass Herr von Zittwitz nachträglich in seiner üblichen, redakteursimmanenten Kompetenzüberschreitungsweise in meinem schönen Artikel herumbasteln wird.

Von Zittwitzens Sohn (herrlicher Genitiv) Tim von Zittwitz beruhigt mich, sein Vater sei gar nicht so eine Autoritätsperson, in Wahrheit „will er nur spielen“. Tim von Zittwitzens Freunde hätten auch immer alle Angst vor Christian von Zittwitz gehabt. Ich lasse Tim meine Brezel halten.

BuchMarkt Asse Nicole Lindgens,
Tim von Zittwitz.

Immerhin habe ich endlich Peter-Uwe Sperber kennengelernt; er warf zur Begrüßung mehrere Stapel leere Bierbecher um. Mist. Das hatte ich eigentlich vorgehabt.
Sperber.
Wer sonst?
Ich fragte ihn, wen er vertrete. Als er sagte, erst mal sich selber, da hatte ich schon keine Lust mehr auf das Gespräch. Das mag aber an dem vielen Bier gelegen haben, keinesfalls am netten Kollegen Sperber. ;-) Gegrüßt sei er.

Wie immer umwerfend:
Peter-Uwe Sperber

Die After Hour neigt sich dem Ende, und wenn ich meinen Zug nicht kriege, muss ich mit einer ZVAB-Tüte vom letzten Jahr den Main entlang paddeln, bis irgendwo die Kinzig abzweigt.

Ich begrüße alle lieben Gäste im herrlische Frankfortt und wünsche viel Vergnügen.

Ihr

Matthias Mayer

herrmayer@hotmail.com

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