Internet-Bibliothek kommt später: Google Print setzt das Einscannen von „in-copyright“ Büchern bis November aus

Eigentlich handelte es sich nur um eine kleine Notiz die Adam M. Smith, Produktmanager von Google Print http://print.google.com, vorgestern im Google Blog http://googleblog.blogspot.com/2005/08/making-books-easier-to-find.html absetzte:Google Print setzt das Einscannen von „in-copyright“ Büchern [mehr…] bis November aus.

Diese Meldung zeigt grosse Wirkung. Smith erklärt darin 2 Dinge: Erstens können alle Rechteinhaber, die sich an Google Print beteiligen http://print.google.com/googleprint/publisher.html ab sofort vorgeben, welche ihrer Titel möglichst schnell von Google Print verarbeitet werden sollen. Ausdrücklich weisst er darauf hin, dass dies auch Bücher sein können, die Google Print im Rahmen des Bibliothek-Programms einarbeitet und nicht vom Rechteinhaber selbst kommen müssen. Die Anlieferung eines Buch in Form von digitalen Daten, pdf-Format, ist schon seit einigen Monaten möglich.

Zweitens verkündet Smith, dass Google Print das Einscannen aller Bücher, die urheberrechtlich geschützt sind, bis zum November diesen Jahres aussetzt. Dies soll allen Rechteinhabern, egal ob sie am Google Print Programm teilnehmen oder nicht, Zeit geben, eine Liste mit den Büchern zusammen zu stellen, die nicht in Google Print einfliessen sollen. Wortwörtlich heisst es: „We think most publishers and authors will choose to participate in the publisher program in order introduce their work to countless readers around the world. But we know that not everyone agrees, and we want to do our best to respect their views too. So now, any and all copyright holders – both Google Print partners and non-partners – can tell us which books they’d prefer that we not scan if we find them in a library. To allow plenty of time to review these new options, we won’t scan any in-copyright books from now until this November.“

Eine höchst respektable Haltung, die da von Google http://www.google.com der Verlagsbranche entgegengebracht wird. Und ein klug gewählter Zeitpunkt, denn so kann die im Oktober stattfindende Frankfurter Buchmesse http://www.buchmesse.de für weitere Gespräche und Vereinbarungen zwischen der Buchbranche und Google genutzt werden. Klar ist aber auch, wie Urs Hölzel, der Vizepräsident von Google, das dieser Tage in einem Interview mit der Zeitschrift c’t http://www.heise.de klar machte, dass es Google ausschliesslich um die Zufriedenheit der Nutzer geht. Denn alleine die Kunden, die inzwischen die vielfältigen Google-Dienste nutzen, also anders gesagt, der Traffic, den Google im Web generiert, macht Google reich. In diesem Sinn ist wohl auch Smiths letzter Satz zu verstehen: „These discussions have been crucial in helping to build a program that benefits the industry and, most important, the millions of users who’ll be able to discover new books. Stay tuned.“
STEFAN BECHT
stefan@stefanbecht.de

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