Amazon übernimmt Print on Demand Dienstleister BookSurge und wird damit zum Verlag

Was in Deutschland die Libri-Tochter BoD-Books on Demand http://www.bod.de ist, ist in Amerika die Firma BookSurge LLC http://www.booksurge.com. Gestern Morgen (amerikanischer Zeit) wurde BookSurge, die in Charleston, South Carolina, zu Hause sind und seit dem Jahr 2000 bestehen, vom Web-Warenhaus Amazon http://www.amazon.com übernommen.

BookSurge hat sich, wie BoD in Deutschland, auf die digitale Herstellung, den digitalen Druck und den webbasierten, weltweiten Vertrieb von kleinauflagigen Büchern spezialisiert. Die Firma arbeitet sowohl für Verlage wie auch für Autoren. Über wieviele Titel BookSurge genau verfügt, bleibt unklar. Die Rede ist von „einigen tausend Titeln“. Greg Greely, Vice President of Media Products von Amazon, verspricht sich durch die Übernahme von BookSurge u.a. „eine wachsende Anzahl von Titeln, die über keinen anderen Vertriebskanal erhältlich sind.“ Pointiert sagt er wortwörtlich am Ende seines Statements: „Thanks to print-on-demand, ‚out of print‘ is out of date.“ Denn Print on Demand kommt auch bei vielen Büchern zum Einsatz, bei denen sich eine reguläre Druckauflage für einen Verlag nicht mehr lohnen würde, eine Kleinstauflage aber die Lieferbarkeit und damit die Verlagsrechte erhält. Und wer wüsste die Verkaufbarkeit (auch in kleinster Auflage) eines Titels besser einzuschätzen als Amazon selbst?

Mit anderen Worten: Amazon hat gestern Morgen nicht nur einen Print on Demand-Dienstleister gekauft (über den Preis wird sich ausgeschwiegen), sondern ist auch zum Verlag geworden. Gott sei Dank gehört BoD-Books on Demand schon zu Libri, sonst müssten wir uns ernsthaft Sorgen machen…. STEFAN BECHT stefan@stefanbecht.de

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