Studie: CrossMediaConsulting listet alle Mergers & Acquisitions der letzten Jahre

CrossMediaConsulting, eine auf die Medienbranche spezialisierte Unternehmensberatung, hat 250 M&A-Transaktionen in der Verlagsbranche in den letzten drei Jahren ausgewertet, nach eigenen Angaben „die umfassendste Übersicht über Käufe und Verkäufe von deutschen Verlagsunternehmen dar“, wie Axel Bartholomäus, Geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens sagt.

Das Ergebnis der Studie ist allerdings nicht sonderlich überraschend: „Die Konsolidierung der Verlagsbranche beschleunigt sich“ – mit 94 Übernahmen registrierten die Unternehmensberater von CrossMediaConsulting im letzten Jahr den höchsten Wert seit Jahren.

Der Gesamtwert der Transaktionen war allerdings 2004 im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig, heißt es in der jetzt vorgelegten Studie „Transaktionsmonitor Verlagswesen 2004“, die Anzahl der Transaktionen stieg jedoch um mehr als 10 Prozent.

Grund dafür ist der hohe Anteil von Übernahmen von Titeln und Programmbereichen (ca. 25 Prozent), der schon seit einigen Jahren zu beobachtende Trend zur Neuausrich-tung und Fokussierung von Titel- und Programmportfolios setzte sich damit fort.

Am Geschehen hatten die Fachinformationen wie schon in den Vorjahren den größten Anteil (32 Transaktionen), gefolgt von den Buch- (18) und den Special/General Interest-Verlagen (13). Innerhalb der Fachinformationen waren besonders die Segmente Wirtschaft, Bau/Technik und Medizin betroffen, Recht/Steuern – noch in den Vorjahren besonders aktiv – zeigte dagegen nur sehr geringe Aktivitäten. Bei Special/General Interest lag der Schwerpunkt auf Hob-by/Freizeit/Reise- und IT/Elektronik-Themen.

Die Anzahl der Transaktionen unter Buchverlagen blieb mit 18 unverändert. Während jedoch im Vorjahr die Belletristik am aktivsten war, dominierte 2004 eindeutig das Sachbuch. Auch das Schulbuch, ein bereits recht konzentriertes Segment, war wieder mit einer großen Transaktion vertreten (Cornelsen übernimmt Oldenbourg).

Das noch recht junge Segment der Hörbücher verzeichnete zwei Kapitalbeteiligungen. Ausbau der Marktposition im Vordergrund Übernahmen und Beteiligungen in der Verlagsbranche folgen in erster Linie strategischen Überlegungen: mehr als 2/3 der Transaktionen zielten auf einen Ausbau der Marktposition des Käufers in seinem bestehenden Geschäft oder in komplementären Medienformaten oder Zielgruppen. 2004 waren allerdings nach längerer Zeit auch wieder Transaktionen zu beobachten, mit denen Käufer in für sie neue Geschäftsfelder expandieren (z.B. die Beteiligungen von Holtzbrinck und Axel Springer an der PIN AG). Immer häufiger kaufen sich Manager in Verlags-unternehmen ein: die Anzahl der Management Buy Outs (MBO: Ein zuvor dort tätiger Manager erwirbt das Kaufobjekt) bzw. Management Buy Ins (MBI: Ein Manager erwirbt ein für ihn neues Kaufobjekt) stieg 2004 sprunghaft auf elf Transaktionen. Buchverlage stellen dabei offenbar ein besonders attraktives Segment für MBO/MBI-Manager dar.

Nur rund 15 Prozent der Transaktionen erfolgten übrigens unter ausländischer Beteiligung. Die Akquisitionen deutscher Verlage im Ausland nehmen wieder zu, nicht nur Großverlage sind hier aktiv. Erstmals war jedoch auch zu beobachten, dass Verlage ihre ausländischen Aktivitäten wieder verkauften.

Die Studie (55 Seiten) ist gegen eine Schutzgebühr von 249 € erhältlich bei CrossMediaConsulting sekretariat@cmc-web.de.

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