Marianne Fricke, Wolfgang Erichsen und Ralf Alkenbrecher legen Ämter als Fachbeiräte der BSG nieder / BSG kündigt Rahmenvertrag mit Versicherungsagentur / Laufende Verträge nicht betroffen

Wie erst heute bekannt wird sind Marianne Fricke, Wolfgang Erichsen und Ralf Alkenbrecher geschlossen als Fachbeiräte der Buchhandels-Service-Gesellschaft

BSG-Webseite: Noch mehr Prozente erhofft?

(BSG) im Börsenverein zurückgetreten. Hintergrund ist die Kündigung des Vertrags zwischen BSG und der Versicherungsvermittlung Wulff und Partner, von der die drei erst am 26. Januar erfahren haben – diese Kündigung war aber schon am 13. Dezember 2004 erfolgt.

„Auf der Sitzung des Fachbeirates am 19. Mai 2004 in Bonn haben wir unter anderem auch über den Rahmenvertrag mit Wulff und Partner gesprochen“, heißt es in einem Brief der drei Fachbeiräte an BSG-GF Dr. Michael Schön. „In der Anlage des Protokolls wird … der Status der Zusammenarbeit auch nach unserer Ansicht als weiterhin sehr erfolgreich bezeichnet.“ Dieser Rahmenvertrag hätte in diesem Jahr verlängert werden müssen – darüber sollte auf einer Beiratssitzung am 9. Oktober 2004 beraten werden. Diese Sitzung aber konnte wegen Krankheit von Dr. Schön nicht stattfinden.

„Die Entscheidung ist nicht in unserem Sinne, denn Ihre Ausführungen über die Problematik der Kooperation mit Wulff und Partner, die Sie in Ihrem Schreiben anführen, sind uns zu allgemein gehalten und hätten auf jeden Fall einer ausführlichen Erörterung bedurft“, heißt es weiter in dem Brief an Schön. Da die Unterzeichner ihre Arbeit nicht als „Abnicken bereits vollendeter Tatsachen“ sehen, sehen sie „unter den gegebenen Umständen keine Basis für eine vertrauenswürdige Zusammenarbeit“ und legen ihre Ämter mit sofortiger Wirkung nieder.

Dass der frühere Aufsichtsrat der BSG zu einem „Fachbeirat“ ohne Einfluss mutierte, hat mit der Umstellung des Börsenvereins auf die neue Firma MVB zu tun, in die dort auch die alte BSG integriert wurde. Der alte „Aufsichtsrat“ wurde deshalb nicht mehr benötigt. Der wurde dann zwar von Dr. Schön gebeten, weiter als Beirat zur Verfügung zu stehen, war aber wenig aktiv. Und:

Die Pläne der BSG („wir werden eine Einnahmequelle des Börsenvereins“) sind sichtlich in den letzten 24 Monaten kräftig gestutzt worden; übrig blieb eigentlich nur das sehr erfolgreiche Versicherungsmodell über Wulff & Partner , dem, ohne dies vorher mit den drei „Altgedienten“ zu besprechen, gekündigt wurde – weil bessere Angebote vorlägen und die Zusammenarbeit nicht mehr so gut funktioniere, wie man dann den drei Beiräten sagte.

Für die sieht das alles aber so aus, dass man „nun auch das letzte, funktionierende System, nämlich die Versicherungen, wegen kurzfristiger Margenverbesserung aufs Spiel setzt.“

Was damit auch eher beiläufig bekannt wird: Die BSG hat schon vor einigen Wochen die langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Kölner Firma Wulff und Partner www.wulffundpartner.de/buchhandel_start.php gekündigt – was überrascht, weil man seit Jahren (siehe auch www.mehr-prozent.de) mit der BSG für den Bereich Versicherungen zusammenarbeitet; die Kölner betreuen Versicherungsverträge von über 3000 Firmen im Buchhandel und Verlagen – zu Konditionen, die einzeln für diese Kunden nicht zu erzielen sind.

BuchMarkt hat Dr. Michael Schön um eine Stellungnahme gebeten. Die liegt noch nicht vor.

Aber vielleicht ist das letzte Wort noch nicht gesprochen: Das Büro Wulff teilt mit, dass erstens die laufenden Verträge in keiner Weise von dieser Kündigung durch die BSG betroffen seien; und: man werde sich in der nächsten Woche mit der BSG zusammensetzen und hoffe sowieso auf eine gütliche Einigung. Wulff: „Wir hoffen darauf, dass das nur eine vorsorgliche Kündigung ist, um auch bei uns noch mehr Prozente herauszuholen.“

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