Verleger fordern Umbau der Künstlersozialversicherung und Live-Übertragung von Friedenspreisverleihung / 260 Teilnehmer verabschieden “Münchner Manifest”

Die Preisverleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels soll wieder im ersten Programm der ARD live übertragen werden, und die Künstlersozialversicherung muss umgebaut werden. Diese Forderungen an Politik und Medien stellten deutsche Belletristik- und Sachbuchverleger heute auf der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Publikumsverlage in München.

“Der Friedenspreis ist der wichtigste Kulturpreis Deutschlands. Deshalb fordern wir in unserer Resolution, dass die ARD ihrem kulturpolitischen Auftrag nachkommen und die Preisverleihung wieder live im ersten Programm übertragen soll”, sagte Dr. Joachim Unseld, Vorsitzender des Vorstands der AG Publikumsverlage im Börsenverein, zur Eröffnung der Mitgliederversammlung.

In dem “Münchner Manifest zur Künstlersozialversicherung” plädieren die deutschen Publikumsverlage für den Umbau der KSV. Über 200 Verlage haben sich dieser Erklärung angeschlossen. “Wir appellieren an Bundesregierung und Bundestag, den überfälligen Umbau der Künstlersozialversicherung endlich entschieden anzugehen”, sagt Dr. Jürgen Bach, Vorsitzender des Verleger-Ausschusses im Börsenverein. Verlage und andere Kulturunternehmen dürften nicht länger ohne Rücksicht auf ihre wirtschaftliche Situation belastet werden, wenn ein großflächiges Kultursterben vermieden und die Kranken- und Altersversorgung freiberuflicher Künstler und Autoren langfristig gesichert werden solle.

Der Bund plant, die Künstlersozialabgabe noch in diesem Jahr von 4,3 auf 5,8 Prozent anzuheben. Für die Verlage bedeutet das eine Erhöhung ihres Abgabesatzes um 35 Prozent. Seit der Bund im Jahr 2000 seinen Zuschussanteil von 25 auf 20 Prozent zurückgefahren hat, müssen die Verwerter von freiberuflichen künstlerischen und publizistischen Leistungen nicht mehr 25, sondern 30 Prozent der Künstlersozialversicherung tragen. 50 Prozent tragen die Versicherten selbst.

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