BILD startet „Bestseller-Bibliothek“ nach Vorbild der SZ-Bibliothek / Lothar Menne betreut Lizenzgeschäft / Konkurrenz auch in den Startlöchern

Das Gerücht klang zu schön: Weltbild werde jetzt in Zusammenarbeit mit Ex-Ullstein-Programmchef Lothar Menne (seit Ende Februar selbständig mit einem

Lothar Menne

Büro in Berlin) das „Premieren“-Konzept des Bertelsmann Clubs angreifen; Menne solle für die Suche nach attraktiven Bestsellern einen Teilzeit-Job in Augsburg bekommen. Das hat als Gedankenspiel einen gewissen Reiz, gilt Menne doch als einer der erfahrensten Trüffelsucher im internationalen Bestseller-Business.

Doch Recherche macht die schönste Geschichte kaputt: Es gibt schon ein eindeutiges Dementi von Weltbild-Katalog Chef Werner Ortner: „Wir werden sicher mit Lothar Menne einige Projekte entwickeln, aber mehr darüber zu sagen, wäre verfrüht“. [mehr…]. So auf buchmarkt.de zu lesen am 10. Mai diesen Jahres.

Nun ist es heraus, was der „Teilzeit-Job“ von Menne gewesen ist: Für „BILD“ Lizenzen zusammenzuholen, damit Deutschlands größtes Boulevard-Blatt im Herbst mit einer eigenen „Bestseller-Bibliothek“ (BBB) an den Start gehen kann. Jeder Band soll 4,90 € kosten, geplant sind zunächst 25 Bände – Romane aus dem 20. Jahrhundert, die von einer Jury, bestehend aus Brigitte Blobel, Nina Ruge und Hellmuth Karaseck, ausgewählt wird. Wahrscheinlicher Start dieser neuen Niedrigpreis-Bibliothek: der Messemonat Oktober.

Die gesamte Vertriebslogistik übernimmt – und das bestätigt die Richtigkeit des dazumal von uns kolportierten Gerüchts – Weltbild. Welche Auswirkungen die nunmehr zweite Billigreihe nach der SZ-Bibliothek [mehr…] (die mit Band 25 gerade Halbzeit hat und für BILD deutlich Pate gestanden hat) auf das Sortiment haben wird, wird sich zeigen. Zumindest darf man jetzt schon einige Bedenken anmelden, was das bevorstehende Weihnachtsgeschäft angeht.

Inzwischen ist durchgesickert, dass ein weiterer Zeitungsverlag ein großes Projekt in der Pipelelien hat. Wenn die Tinte unter dem Vertrag dort trocken ist, melden wir uns dazu….noch wird auch das aber (s.o.) dementiert.

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