Die zum Verlag C.H.Beck gehörende juristische Buchhandelsgruppe Schweitzer-Sortiment unter Führung von Klaus Sigmund (Foto) übernimmt vier Buchhandlungen der Heymanns-Gruppe. Es handelt sich dabei um die Sortimente Kerst in Frankfurt/M. und in Duisburg, Dreist in Dortmund sowie Zeiser&Ress in Nürnberg. Das Ganze bedarf allerdings noch der Genehmigung durch das Bundeskartellamt. Über den Verkauf der restlichen Buchhandlungen der Gruppe wird dem Vernehmen nach weiter verhandelt.
Über die Verkaufsverhandlungen wurde seit geraumer Zeit spekuliert, bisher gab es jedoch keinerlei Bestätigungen von offizieller Seite. Bis zuletzt war nicht klar, ob Beck oder nicht doch der Dr. Otto-Schmidt-Verlag mit seinen Buchhandlungen der Sack-Gruppe die Filetstücke des Konkurrenten in ihr Portfolio würden aufnehmen können.
Spätestens nach dem überraschenden Tod von Bertram Gallus [mehr…] verdichteten sich die Hinweise, dass der Heymanns-Verlag versuchen würde, sich in nächster Zeit von seinen stationären Sortimenten zu trennen.
Insider werten das als Eingeständnis, dass der Versuch, aus einer äußerst heterogenen Gruppe von Buchhandlungen ein einheitliches Gebilde zu machen, gescheitert sei. Der Fakt, dass zunächst nur vier Läden den Besitzer wechseln, macht diese Theorie glaubhaft. Die letzte große Einkaufsoffensive des Heymanns-Verlages hatte es im Jahr 2002 mit dem Erwerb der Buchhandlungen Hofmann in Ulm, Zeiser&Ress in Nürnberg, Merkel in Erlangen und Hector in Frankfurt gegeben [mehr…] [mehr…] [mehr…] [mehr…]
Wie es bei Heymanns heißt, wolle man sich nun wieder „auf das Kerngeschäft konzentrieren“, also das Geschäft als juristischer Fachverlag.
Was dieser Verkauf für die juristische Buchhandelslandschaft bedeutet, die in Zukunft von nur noch zwei großen Gruppen dominiert werden wird, muss sich in den nächsten Monaten erweisen. Einfacher wird es für unabhängige Sortimente wie die in der IG UjB oder der AjB locker zusammengeschlossenen Fachbuchhandlungen durch diese Entwicklung nicht werden.
