Klett übergibt Residenz an dem zum Bistum St. Pölten gehörende Niederöstereichisches Pressehaus

Die Klett-Gruppe trennt sich zum Jahresende vom Residenz Verlag, Salzburg. Käufer ist das des Bistum St. Pölten gehörende Niederösterreichische Pressehaus mit Sitz in St. Pölten. Der österreichische Kulturverlag Residenz ist ein Teilunternehmen des im April 2003 von der Klett-Gruppe übernommenen Österreichischen Bundesverlages (ÖBV).
Das Niederösterreichisches Pressehaus hat mit seiner Buchverlagssparte (NP Buchverlag) in den letzten Jahren einige deutliche Akzente in der österreichischen Verlagslandschaft gesetzt. 1999 erwarb es Teile des OÖ Landesverlags und pflegte seither konsequent die übernommenen Autorenrechte. 2001 wurde ein neues anspruchsvolles Kinderbuchprogramm gestartet, das innerhalb kürzester Zeit internationale Beachtung gefunden hat und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden ist. Die Sachbücher des NP Buchverlags sind inzwischen ein fixer Bestandteil der österreichischen Buchproduktion und schaffen regelmäßig den Sprung auf die Bestsellerlisten.

Der Sprecher der Geschäftsführung des NÖ Pressehauses,
Harald Knabl, bezeichnete die Übernahme des Residenz-Verlages anlässlich der Vertragsunterzeichnung als bedeutenden Schritt der Buchverlagssparte des Pressehauses zum relevanten Literatur-Verlag. Die Sparte Literatur habe im ansonst breit gefächerten Angebot des Pressehauses gefehlt und man freue sich schon auf die neue Aufgabenstellung. Verlagsleiter Herwig Bitsche möchte mit dem Residenz Verlag an dessen frühere Erfolge anknüpfen: „Wir wollen den Residenz Verlag wieder zur ersten Adresse für österreichische Autoren machen. Ich bin überzeugt, dass wir die Ideen und die nötige Sensibilität für diese Aufgabe mitbringen. Mein vorrangiges Ziel ist es, die Autoren davon zu überzeugen und ihr Vertrauen zu gewinnen.“

Der gelernte Buchhändler und spätere Vertriebsleiter bei Haffmans in Zürich, sammelte seine ersten Verlagserfahrungen beim Residenz Verlag.

„Mit dem Niederösterreichischen Pressehaus haben wir einen Käufer für den Residenz Verlag gefunden, der in der Lage ist, die Tradition dieses in der österreichischen Verlagslandschaft einzigartigen Hauses in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Das Niederösterreichische Pressehaus verfügt sowohl über eine solide Basis als auch über die nötige unternehmerische Dynamik, um die kulturelle Ausstrahlung des Residenz Verlages weiter zu befördern und damit den bestehenden Kulturauftrag erfüllen zu können“, erläutert Dr. Michael Klett, Vorstandsvorsitzender der Ernst Klett AG. Der Kulturauftrag stellt sicher, dass weiterhin anspruchsvolle und interessante Werke publiziert werden und die im Verlag bereits erschienenen Titel gepflegt und erhalten bleiben.

Das Niederösterreichische Pressehaus ist aus dem Druck- und Verlagshaus der 1870 gegründeten Druckerei des katholischen Pressvereins St. Pölten hervorgegangen. Eigentümer sind die Diözese St. Pölten und der Pressverein der Diözese. Das Niederösterreichische Pressehaus beschäftigt 500 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von knapp 100 Millionen Euro. Es ist Herausgeber einer der größten Zeitungen Österreichs der „Niederösterreichischen Nachrichten“.

Der Österreichische Bundesverlag geht auf eine Gründung Maria Theresias (1772) zurück und ist heute einer der größten österreichischen Buchverlage. Neben dem Kernsegment Schulbuch sind unter seinem Dach Kultur- und Kinderbuchverlage, eine Auslieferung und Buchhandlungen gruppiert, in denen insgesamt rund 200 MitarbeiterInnen tätig sind.

Die Klett-Gruppe mit einem jährlichen Umsatz von über 300 Millionen Euro zählt zu den größten Anbietern von Bildungsmedien im deutschsprachigen Raum. Das Stuttgarter Unternehmen ist bei Lehrwerken, Lernsoftware, Unterrichtshilfen und anderen Lernmitteln für allgemein bildende Fächer ebenso richtungweisend wie im Bereich der Erwachsenenbildung.

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