Der andere Fragebogen Wie war Ihr Jahr, Robert Wildgruber?

Seit dem 6. Dezember 2016 (Nikolaustag) fragen wir wieder bis zum 6. Januar 2017 (Heilige Drei Könige) in der Buchbranche herum: „Wie war Ihr Jahr?“ Heute beantwortet Robert Wildgruber, Verleger von Hörverlag und Random House Audio, unseren „etwas anderen Fragebogen“.

Dtl., Bayern, München, der hoerverlag, Robert Wildgruber, 26.September 2011
Robert Wildgruber (© Anita Back)

1.Welcher Tag war Ihr schönster in diesem Jahr?

  • Der erste oder die ersten Tage im Jahr 2016 sind ganz besonders – das komplette Jahr liegt vor uns, und mit frischem Schwung, einem enormen Aufbruch gleich, beginnt man diese Zeit und die Kunst ist es, dies über einen möglichst langen Zeitraum zu bewahren.

2. Worüber haben Sie sich 2016 am meisten geärgert?

  • Die große Enttäuschung war die Mitgliederversammlung der VG Wort an einem der letzten heißen Sommertage im Hörbräukeller im September, wo es nicht gelungen ist, eine Mehrheit für das Verrechnungsmodell zu erreichen. Die Enttäuschung darüber war im Raum nach der Abstimmung unglaublich greifbar, da es gerade äußerst knapp nicht erreicht wurde.

3. Was war 2016 Ihr schönster Erfolg?

  • Der tägliche Blick in die Umsatz-/Absatzzahlen der beiden Hörbuchverlage, denn es ist uns wieder gelungen mit populären wie ambitionierten Titeln das CD-Geschäft stabil zu halten. Dass wir es gemeinsam geschafft haben wunderbare Hörbücher zu veröffentlichen, die schön besprochen werden, Preise zu gewinnen und in den Medien präsent zu sein.

4. Und Ihr traurigster Misserfolg?

  • Da fällt mir für dieses Jahr keiner ein. Ich denke ein gutes Zeichen.

5. Ihre schönste Buchhandlung/Ihr liebster Verlag in diesem Jahr?

  • Die Glockenbachbuchhandlung in meiner Straße – klein, fein und mit viel Engagement geführt.

6. Von welchem Thema wollen Sie (warum) im neuen Jahr nichts mehr lesen?

  • Von der verfahrenen Situation von GfK und mediacontrol.

7.Und über welches Thema wollen Sie mehr lesen?

  • Über eine Einigung zwischen GfK und mediacontrol im Dienste und Interesse der ganzen Branche.

8. Welchen Fehler aus diesem Jahr möchten Sie im kommenden Jahr vermeiden?

  • In manchen Situationen die Gelassenheit zu verlieren.

9. Und welche Fehler werden Sie trotzdem wiederholen?

  • Die Gelassenheit (s. Frage 8) doch wieder zu verlieren, weil ungebremste Leidenschaft durchaus eine wirkungsvolle Triebfeder sein kann.

10. Welches Buch hat Ihnen in diesem Jahr besonders viel Freude gemacht?

  • Eine für mich persönlich erhellende Lektüre: Die arabischen Völker (S.Fischer) von Albert Hourani. Ein nicht mehr ganz aktuelles Buch, da es inhaltlich ca. Anfang der 90er-Jahre endet, aber die Entstehung und Entwicklung der arabischen Völker und ihre Unterschiede aufzeigt und Grundlage für die spätere Entwicklung der arabischen Welt legt.

11. Welches Hörbuch wird Ihr wichtigstes Hörbuch im neuen Jahr?

  • Das Hörbuch, das wir momentan noch nicht kennen, und das uns, den Handel und die Hörer mit seiner Einzigartigkeit überrascht.

12. Von wem würden Sie auch gern mal die Antwort auf diesen Fragebogen lesen?

  • Von Bob Dylan, der dem Nobelpreis-Komitee und dem Präsidenten der Vereinigten Staaten einen Korb gibt – von ihm könnte ich in Sachen Gelassenheit (s. Frage 8) einiges lernen.

13. Und welche Frage, die wir nicht gestellt haben, hätten Sie gern beantwortet?

  • Wie sieht der Hörbuchmarkt in 10 Jahren aus?

14. Hier können Sie die auch beantworten:

  • Gehört werden wird immer – im selbstfahrenden PKW, im Mars-Shuttle und beim Überwachen des bügelnden und rasenmähenden Roboters.

Gestern sprachen wir mit Dr. Edmund Labonté über sein Jahr 2016.  Morgen beantwortet Patrick Musial unseren „etwas anderen Fragebogen“.

 

 

 

 

 

 

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